Wir haben uns heute wieder unser Frühstück selber gemacht und dann im Zimmer gegessen, denn im Wohnzimmer war wie immer kein Platz am Tisch. Die Kinder waren zwar wieder bei ihrem Vater, aber dafür hat Sandra ihre Sachen auf dem Tisch liegen lassen und wir wollten nicht einfach dabei gehen und es zur Seite räumen.
Um 8 Uhr 30 sind wir dann losgegangen und haben uns im Supermarkt um die Ecke Brötchen und Schinken für die Mittagspause besorgt. Um 9 sind wir dann in der Schule gewesen.
Der Unterricht verlief wie immer, danach habe ich dann Hausaufgaben in der Schule gemacht, während Sibylle sich mit Mitschülern unterhalten hat und uns noch einen Cappuccino gekauft hat. Um 16 Uhr ging dann von der Schule aus die Historische Tour durch Sevilla los. Die Tour war komplett auf Spanisch, aber die beiden spanischen Lehrerinnen haben sich sehr bemüht, ein möglichst klares und einfaches Spanisch zu sprechen, denn auf der Tour waren die unterschiedlichsten Level vertreten.
Zuerst haben wir Halt gemacht am Plaza Nueva, einem sehr wichtigen Platz in Sevilla. Dieser Platz war früher noch komplett Teil des Flusses Guadalquivir, bevor der Platz trockengelegt wurde und zugepflastert wurde. Wir haben hier auch viel über die Geschichte Sevillas erfahren, unter anderem haben wir auch das Rathaus gesehen, das aus zwei verschiedenen Baustilen besteht. Die Seite zum Plaza Nueva ist einfach gehalten, die andere Seite ist im Stil der Frührenaissance erbaut worden. Der Grund für diesen Stilwechsel ist der Geldmangel zur Bauzeit gewesen.
Wir haben als nächstes vor einem Haus gehalten, dass sehr an eine arabische Moschee erinnert hat. Das Haus steht direkt am Rande der Fußgängerzone. Dann sahen wir eine lange Schlange vor einem Geschäft und unsere beiden Stadtführerinnen erklärten uns, dass in diesem Geschäft Lose für die spanische Lotterie El Gordo verkauft werden. Nach dem Kauf eines Loses reiben viele Käufer das Los an der Schwarzen Katze, die auf dem Marmor neben dem Geschäft aufgemalt ist. Das soll Glück bringen. Weiter ging es zum Plaza del Cabildo, einem Innenhof hinter einer Häuserfassade, der direkt an die alte Stadtmauer von Sevilla grenzt. Der halbrunde Baustil ist sehr interessant.


Dann gingen wir weiter zur Kathedrale und haben dort einiges über Christoph Kolumbus erfahren. Einige Teile von Kolumbus sollen in der Kathedrale beerdigt sein. Anschließend sind wir zum Alcazar gegangen und dort in den Innenhof geschlendert, wo wir noch ein paar schöne Fakten über den Königspalast erfahren haben.



Das meiste wussten wir aber schon durch unser Stadtführung vom ersten Tag in Sevilla. Beendet haben wir die Führung dann im Viertel Santa Cruz, das sich wie ein kleines Labyrinth an den Alcazar anschmiegt. Man kann sich hier schnell verirren, wenn man nicht aufpasst. Die allerletzte Station war dann die Bodega Santa Cruz, eine Tapas Bar, die in Sevilla sehr bekannt ist. Ironischerweise arbeitet hier unsere Gastmutter als Bedienung.
Nach dieser sehr schönen Tour mit den beiden Spanisch-Professorinnen sind wir noch durch ein paar Tapas Bars gezogen. Der Spanier nennt dies „tapear“. Wir waren in der Bar La Moderna, der Bodega Santa Cruz und der Bar Estrella und haben verschiedene leckere Kleinigkeiten zu uns genommen.


Danach haben wir uns dann auf den Weg zu unserer Gastwohnung gemacht und unterwegs vorsichtshalber noch Tee und Müsli eingekauft, denn Sandra ist nicht die aufmerksamste Gastmutter, aber wir wissen uns ja zu helfen. Es war auch gut, dass wir uns selbst etwas besorgt haben, denn Sandra war nicht einkaufen. Aber sie war tatsächlich zu Hause und hat sich erkundigt, wie es uns geht. Ihre Kinder sind diese Woche wieder beim Vater. Wir haben ihr kurz berichtet und sind dann aufs Zimmer, haben Blog geschrieben und sind früh schlafen gegangen.
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