21.11.2013: Lima

Heute war der Tag des Kochkurses. Sibylle und ich hatten nur eine ungefähre Vorstellung, was uns erwartete. Anke und Dieter hatten den Kochkurs bei SkyKitchen schon einmal gemacht und waren begeistert gewesen. Nun waren wir zu fünft, die einmal selber das einkaufen, zubereiten und essen von peruanischen Gerichten ausprobieren wollten. Wir trafen uns mit Yurac am Eingang des Mercado, um von ihm etwas über die Zutaten zu lernen, die die peruanische Küche ausmachen.

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Gemeinsam gingen wir über den Markt, der gut von den einheimischen Peruanern besucht war. Aber auch ein paar Touristen tummelten sich hier. Während wir uns um Yurac versammelten, einem etwa 1,65 großen, kräftigen Peruaner mit – natürlich – schwarzen Haaren, wurden wir von den Einheimischen immer wieder gefragt, woher wir denn kommen würden. Die Menschen waren neugierig, aber auch sehr nett. Es störte niemanden, dass wir fotografierten und filmten.

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Unterdessen erklärte uns Yurac auf Deutsch wirklich sehr ausführlich, welche verschiedenen Obst und Gemüsesorten es in Peru gibt, dass es zum Beispiel mindestens 30 Bananensorten gibt, die für unterschiedliche Zwecke genutzt werden. Wir lernen verschiedene Fische kennen und erfahren, welcher Fisch besonders gut für Ceviche geeignet ist. Christian, Yuracs Kompagnon, kommt dazu und löst ihn ab.

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Während Christian mit uns weiter über den Markt schlenderte und erklärte, besorgte Yurac die restlichen Einkäufe für unser Essen. Zusammen fuhren wir dann im Taxi zur SkyKitchen.

Die SkyKitchen befindet sich in einem eleganten Wohnblock in einer Art Loft, mit offener Terasse und Blick über die Dächer von Miraflores. In luftiger Höhe begannen Yurac und Christian dann auch sogleich mit dem Kurs und erklärten in lockerer Manier, welches Obst wir eingekauft hatten und gaben uns verschiedene Früchte zum probieren. So wurden wir zunächst an das peruanische Obst herangeführt. Es war schon eine besondere Erfahrung, die verschiedenen Bananensorten nacheinander zu probieren,

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oder die Zitrusfrüchte mit ihrem ganz eigenen Geschmack. Nach dieser Einführung ging es dann ans kochen. Auf unserer Liste standen Causa, Tiradito, Alpaca mit Quinoa und Lucuma Nachspeise. Begonnen wurde mit der Nachspeise, da diese am längsten Zubereitungszeit brauchte. Wir wurden alle intensiv in die Zubereitung eingebunden und hatten sehr viel Spaß dabei. Nach jedem Gang hatten wir gleich Gelegenheit, diesen auch zu kosten. So entstanden willkommene Pausen und man konnte immer wieder Platz schaffen, für weiteres Essen.

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Viel zu schnell verging die Zeit am heutigen Tag. Uns hat dieser Kochkurs wirklich sehr viel Spaß gemacht. Uns wurde wieder einmal mit Liebe und Akribie (dank Yurac und Christian) die Peruanische Küche nahe gebracht. Sibylle und ich beschlossen, dass wir zu Hause unbedingt mal wieder was aus unserem peruanischen Kochbuch kochen müssen. Wobei es zu Hause einfach anders schmeckt, da man ja nicht die gleichen Zutaten erhält.

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Es war mittlerweile auch schon 16 Uhr 30 als wir die SkyKitchen verließen und uns auf den Weg Richtung Hotel machten. Spontan beschlossen wir, einen Abstecher zum Parque Central de Miraflores zu machen, wo wir schon einige Male gewesen sind, und setzten uns in ein nettes Restaurant. Hier bestellten wir einen Maracuja Sour, der mindestens genauso lecker war wie der Pisco Sour. Wir genossen den freien Nachmittag und das Getränk. Aber dann wurde es Zeit, noch ein paar Einkäufe zu tätigen. Also standen wir auf und wollten gerade gehen, als wir von einem Schweizer aus Deutsch angesprochen wurden. Er richtete eine Frage an uns, die sich mit deutscher Grammatik beschäftigte. Offensichtlich war er dabei, einem jungen peruanischen Mädchen Deutsch beizubringen und benötigte eine zweite Meinung. Wir versuchten so gut es ging zu erklären, warum wir unsere Lösung für die richtige hielten, dann mussten wir aber auch schon weiter.

Auf dem Weg zum Hotel hielten wir noch einmal bei den Artesanias und kauften ein paar Mitbringsel, dann ging es zum Vivandi Supermarkt und es wurden Lebensmittel gekauft. Besonders die leckeren Aji Soßen hatten es uns angetan. Doch leider bekamen wir nicht alles beim Vivandi. Wahrscheinlich würden wir doch noch mal zu Wong gehen müssen. Langsam fingen unsere Mägen an sich zu melden. Das war wirklich erstaunlich, hatten wir doch erst vor kurzem lecker und nicht gerade wenig gegessen. Aber es war nun klar, dass wir noch einmal losgehen würden, um eine Kleinigkeit zu Abend zu essen. Doch zuerst mussten die Einkäufe abgeladen werden.

Wir gingen ins Hotel und wollten die Einkäufe aufs Zimmer bringen. Das war bei dem Zimmer, in dem Sibylle und ich wohnten, etwas schwierig, denn unser Zimmerschlüssel war nicht an der Rezeption. Wir waren verunsichert, denn wir waren so sicher, dass wir den Schlüssel nicht mitgenommen hatten. Sibylle durchsuchte noch einmal ihre Handtasche. Doch wir gerieten ins zweifeln und dachten auch daran, dass der Schlüssel vielleicht noch auf dem Zimmer lag. Also ließen wir uns von einem Pagen das Zimmer aufschließen. Doch als wir dann das Zimmer durchsuchten, war der Schlüssel nicht auffindbar. Wir hatten uns gerade damit abgefunden, dass der Schlüssel weg war und wir Strafe zahlen müssten, und gingen noch einmal zur Rezeption. Auf Spanisch versuchte Sibylle noch einmal klarzumachen, dass wir den Schlüssel abgegeben hatten und die Dame an der Rezeption doch bitte noch einmal nachsehen möge, ob der Schlüssel nicht doch dort lag. Nun bemühte sich die junge Dame doch etwas mehr und durchsuchte die Ablage unter dem Tresen der Rezeption und es stellte sich wirklich heraus, das der Schlüssel dort lag. Er war nur falsch abgelegt worden. Welch ein Schreck! Aber zum Glück war alles gut ausgegangen.

Nach diesem Schreck gingen wir dann zur Calle de las Pizzas, wo wir noch einen kleinen Snack zu uns nehmen wollten. Auf dem Weg dorthin kamen wir wieder am Parque Central de Miraflores vorbei. Auch hier waren wieder kleine Stände mit Kunsthandwerk aufgestellt. Wir stöberten auch hier noch ein kleines Weilchen, dann gingen wir hinüber zur Calle de las Pizzas. Wir wunderten uns ein wenig, dass hier so viel Betrieb war und eine Stimmung, als hätte die peruanische Nationalmannschaft ein wichtiges Fußballspiel gewonnen. Doch dann dachten wir nicht weiter darüber nach und bestellten noch eine Kleinigkeit zu Essen, dazu ein schönes Cuzquena Bier. Langsam machte sich bei uns die Müdigkeit breit und wir beschlossen, zurück ins Hotel zu gehen. Morgen würde wieder ein anstrengender Tag werden. Viele würde es auf dieser Reise nicht mehr geben.

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