19.11.2013: Tarapoto – Lima

Es war der Tag der Abreise. Heute flogen wir wieder nach Lima, aber der Flug ging erst am Nachmittag. Bis dahin war noch reichlich Zeit. Die Abfahrt war für 11 Uhr angesetzt, bis dahin hatten wir Freizeit. Spätes aufstehen und frühstücken war möglich. Doch da wir alle so in unserem Trott waren, wurde es nicht wirklich viel später mit dem Frühstück. Sibylle, Anke, Christel und Peter fuhren nach dem Frühstück mit einem Motortaxi nach Tarapoto, zum Plaza de Armas. Dieter und ich und die anderen blieben im Hotel. Während Dieter und ich uns gleich an den Pool setzten, nutzte Marion die Zeit, um sich die Anlage in Ruhe anzusehen und etwas Zeit in der Hängematte zu verbringen. Die anderen waren mit Koffer packen beschäftigt.  Thorsten nutzte die freie Zeit für ein Bad im Pool, dann setzte er sich zu Dieter und mir und vertiefte sich in die Arbeit. Zumindest versuchte er es, aber die Verbindung ins Internet war hier leider auch nicht besonders stabil. Einige internetfähige Geräte schafften es, sich zu verbinden, andere konnten keine Verbindung aufbauen. Ich versuchte, den Blog auf dem Laufenden zu halten. Aber es war schon wieder sehr schwül und heiß und das schreiben viel schwer.

Unterdessen in Tarapoto (von Sibylle): Anke, Christel, Peter und ich fuhren mit 2 Motortaxis zum Plaza de Armas. Die Stadt war sehr laut. Es fuhren kaum Autos sondern nur Unmengen an Motortaxis umher, die den Lärm verursachten.

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Thorsten und Willy hatten schon berichtet, dass es in Tarapoto nicht viel sehenswertes gab, aber wir wollten trotzdem einen kleinen Ausflug machen. Auch die Fahrt mit dem Motortaxi ist ja schon ein Erlebnis. Angekommen, am Plaza de Armas sind wir durch einen kleinen Kunsthandwerkermarkt gegangen. Anschließend haben wir noch eine kleine Runde um den Platz gedreht. Während Christel und Peter noch kurz einkaufen waren, wagten Anke und ich es in die Nebenstraßen. Hier war der Verkehr nicht weniger. Zu Viert trafen wir uns wieder am Platz und schauten uns noch eine Kirche an. Dann haben wir den Rückweg angetreten. Erst haben wir wieder Christel und Peter in ein Motortaxi gesetzt und mit dem Fahrer Preis und Ziel besprochen. Das nächste Motortaxis haben Anke und ich dann genommen. Als er die ersten Hundert Meter gefahren ist, meinte ich zu Anke „also ich wäre eher in die andere Richtung gefahren….“. Anke meinte, das sind hier ja auch alles Einbahnstraßen und der Fahrer kennt bestimmt den Weg. Es ging aber immer mehr aus der Stadt raus und die Gegend wurde uns immer fremder. Absetzten wollte er uns an einer Tankstelle. Wir erklärten ihm dann nochmal, das es zum Hotel gehen sollte. Das hatte er wohl falsch verstanden und so musste er uns wieder an das andere Ende der Stadt bringen. Aber so hatten wir noch eine kleine Stadtrundfahrt. Im Hotel haben wir dann aber die Ruhe genossen.

Kurz vor 11 Uhr waren alle fertig und die Koffer wurden in den Bus gepackt. Dann ging es hinaus aus Tarapoto, wir verließen die asphaltierten Straßen und erreichten bald feste Lehmwege. Auch hier wurde viel gebaut, die Wege waren voller Schlaglöcher, so dass Oscar mehrere Male einen anderen Weg wählen mußte. Mit einem Mal erreichten wir wieder eine Schotterpiste und wurden heftig durchgeschüttelt. Mehrere Minuten fuhren wir auf diesem Weg, bis wir dann doch wieder die Hauptstraße sahen und Richtung Berge fuhren. Doch das Wetter sah dort nicht besonders schön aus, dicke Regenwolken hingen an dem Berg fest.

Willy erklärte, dass dort unser erstes Tagesziel lag, der Ahuashiyaku-Wasserfall. Doch als wir nach einer guten Viertelstunde am Wasserfall ankamen, hatte es dort gerade aufgehört zu regnen.Einige kleine Reisebusse standen schon auf dem Parkplatz und jemand trocknete den Boden von den größten Wasserpfützen. Wir stiegen aus dem Bus und eine warme, feuchte Wand schlug uns entgegen. Vom Himmel brannte die Sonne herab und wir freuten uns, dass wir die Regenkleidung im Bus lassen konnten. Der Weg zum Wasserfall bestand aus großen Steinen, einer Steintreppe durch den tropischen Wald, über zwei kleine Brücken, die über einen Fluss mit braunem Wasser führten. Erst dachten wir, das braune Wasser käme vom Wasserfall, doch dann kamen wir zu der Stelle, wo sich das klare Wasser mit dem braunen vermischte. Das klare Wasser kam vom Wasserfall, die braune Soße schien aus dem Berg herauszusickern.

Auf dem Weg zur kleinen Badelagune wanderten unsere Blicke immer wieder ins grüne Dickicht. Plötztlich sahen wir etwas großes Blaues durch die Luft fliegen. Es war ein Schmetterling, der aber so schnell war, dass wir ihn nicht mit unseren Fotoapparaten abschießen konnten. Immer wieder versuchten wir es, doch er tauchte einmal schnell zwischen den großen Farnen ab und entschwand abseits der Wege im Unterholz. An der Lagune angekommen, stellten wir fest, dass der Ahuashiyaku-Wasserfall wirklich sehr hübsch war.

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Kein Vergleich mit Gocta, aber sehr schön anzusehen. Viele Kinder badeten in der Lagune.

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Als wir wieder auf dem Rückweg zum Bus waren, sahen wir dann doch plötzlich den Schmetterling auf einem großen grünen Blatt sitzen.

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Er verharrte mit geschlossenen Flügeln und schien auf uns zu warten. Schnell hatte sich eine Traube oberhalb der Pflanze versammelt, wo der Schmetterling saß. Wir konnten nun doch noch ein paar schöne Fotos schießen von dem Schmetterling, der Mariposo Marfo Azol hieß. Ein wirklich wunderschöner Schmetterling! Mittlerweile war es wieder Zeit zum Mittagessen. Willy kannte ein kleines Restaurant, das sich oberhalb des Wasserfalls befand. Wir fuhren ein paar Minuten dorthin, dann waren wir bei Mono y Gato. Das Restaurant war sehr einfach, eine große Holzhütte ohne Wände, sehr luftig und direkt am Abhang gebaut. Die Speisekarte war übersichtlich, was eigentlich ein gutes Zeichen ist. Doch in diesem Fall war die Speisekarte sehr einheimisch und speziell. Willy und Peter aßen Gürteltier, Sibylle und ich hatten einen einheimischen Fisch namens Paiche bestellt. Leider hatte sich dann herausgestellt, dass dieser Fisch als Stockfisch zubereitet wird und sehr stark gesalzen war. Für unseren Geschmack war der Fisch leider überhaupt nicht lecker. Es war das erste Mal in 3 Wochen, dass wir das Essen stehenließen.

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Nach dem Essen fuhren wir noch etwas weiter zu einer kleinen Lagune. Uns erschien es so, als sollte dieser Besuch nur dem Totschlagen von Zeit dienen, denn spannendes gab es hier nicht zu sehen. Also fuhren wir nach 10 Minuten Toilettenpause weiter. Der Flughafen war dann auch keine 5 Minuten Fahrzeit entfernt gewesen. Er war sehr klein und der Parkplatz nur so groß wie bei einem EDEKA oder ALDI Markt. Bevor wir uns von Oscar verabschiedeten und er unser Gepäck zum letzten Mal aus dem Bus holte, hielt Dieter noch eine kurze Rede auf Spanisch, die Oscar anscheinend sehr gefiel. Er bedankte sich – ebenfalls auf Spanisch – und sagte, dass es ihm Spaß gemacht hat, mit uns unterwegs gewesen zu sein. Wir haben uns auf jedem Fall mit ihm als Fahrer sehr sicher und gut betreut gefühlt! Mit den Koffern ging es dann in das Terminal. Vor den Schaltern, etwa 10 an der Zahl, stand schon eine etwas längere Schlange. Das lag aber in erster Linie daran, dass jedes Gepäckstück geöffnet und durchsucht wurde. Sibylle und mir wurde etwas komisch zumute, denn wir hatten im Gepäck ja die Geschenke für Dieter, der am Freitag Geburtstag hatte. Er durfte auf keinen Fall mitbekommen, wenn unsere Koffer untersucht würden. Anke versuchte ihn abzulenken bzw. wir hatten dann Glück, dass Dieter mit einem Mal am Schalter stand und für uns einschecken konnte. Währenddessen baten wir Heiner, uns kurz vorzulassen, damit unser Gepäck in dieser Zeit untersucht werden konnte. Er hatte kein Problem damit und dann ging alles auch ganz unkompliziert und ungefährlich.

Die Koffer wurden nur oberflächlich untersucht und nichts herausgenommen. So blieben unsere Geschenke unentdeckt und wir konnten beruhigt weitergehen. Dieter hatte es geschafft, dass wir Hamburger in einer Reihe sitzen konnten. Offenbar war das Flugzeug nicht komplett ausgebucht gewesen, denn sonst wäre das nicht möglich gewesen. Am Gate angekommen mußten wir noch etwas warten, der Flieger stand noch nicht einmal am Gate bereit. Erst mit 30 Minuten Verspätung konnten wir einsteigen und flogen dann entsprechend später los.

Der Flug nach Lima war kurzweilig und ohne besondere Vorkommnisse.

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In Lima war es dann gleich ein paar Grad kühler. Ein Bus holte uns am Terminal ab und fuhr uns alle in unsere Hotels. Ein Teil der Gruppe ging ins Britania, wir 5 mußten ins Girasoles. Also wurden schnell die Koffer eingeladen und dann ging es los. Der Bus schleppte sich durch den Feierabendverkehr Limas und kam nur schleppend voran. Damit geriet unser Zeitplan für den weiteren Abend etwas in Verzug, denn wir wollten um 20 Uhr bereits wieder zum Essen in einer Anticucheria sein. Kaum im Hotel angekommen, mußten wir auch schon wieder los. Der Taxifahrer, mit dem Dieter und ich unterwegs waren, kannte das Restaurant und die Straße in der es steht leider nicht. Darum dauerte es doch etwas länger, bis wir dann dort ankamen. Inzwischen war der Teil der Reisegruppe, der im Britania untergebracht war, schon dort angekommen und hineingegangen. Sie hatten auch schon Anticuchos bestellt. Wir wurden schon erwartet und brauchten uns nicht in der Schlange anstellen, sondern konnten gleich unsere Bestellung aufgeben. Dann versuchten wir in dem schmalen Restaurant einen Platz zu ergattern, was gar nicht so einfach war. Der Laden war gerammelt voll, eigentlich ein gutes Zeichen. Als dann die Anticuchos nach kurzer Zeit an unsere Plätze gebracht wurden, konnten wir verstehen, warum dieser Laden so beliebt war. Die Rinderherzen – Anticuchos – schmeckten wirklich sehr lecker! Nach den Anticuchos fuhren wir dann in verschiedenen Taxen zum Plaza de Pizzas und suchten ein nettes kleines Lokal, wo wir den letzten gemeinsamen Abend in Ruhe verbringen konnten. Mit Ruhe war es zwar etwas schwierig, aber wir fanden ein Lokal und hatten dann in gemütlicher Runde einen netten Abend. Der Abschied fiel dann auch etwas schwer, denn morgen würden Petra, Christel, Elisabeth, Peter, Günter, Herbert und Heiner abfliegen. Aber wir waren sicher, dass wir ein paar von den anderen Teilnehmern, die man doch etwas ins Herz geschlossen hatte, wiedersehen würde.

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