11.03.2020: Abenteuer in Waitomo

Wir haben das Frühstück noch in der Bed-and-Breakfast Unterkunft in Waitomo eingenommen. Die Schweden kamen dazu, doch wir waren alle noch etwas verschlafen und jeder war mit sich beschäftigt. So nach und nach trudelten auch andere Gäste ein, doch wir waren dann fertig und packten unser Sachen zu Ende. Wir hatten für den Tag wieder viel vor.

Als erstes fuhren wir zum Visitor Center, oder I-Site, wie dies in Neuseeland heißt. Da Waitomo bekannt für seine Glühwürmchen Höhlen ist, wollten auch wir uns diese leuchtenden Mückenlarven anschauen. Doch da das Angebot an Touren schier unüberschaubar ist, angefangen von einfachen Führungen bis hin zu Abseiltouren in die Höhlen über eine Distanz von 100m, haben wir uns beraten lassen. Herausgekommen ist eine Tour, die sowohl die klassischen Glühwürmchen enthielt, als auch etwas Abenteuer bot. Doch da diese Tour erst um 13 Uhr 30 startete, hatten wir noch reichlich Zeit für ein paar andere Aktivitäten.

Also sind wir etwas aus dem Ort hinaus gefahren, die Waitomo Road entlang, bis zur Mangapohue Natural Bridge. Diese 17m hohe natürliche Felststeinbrücke überspannt eine eingestürzte Höhle. Sehr geheimnisvoll und schön anzusehen. Der Weg dorthin führte vom Parkplatz unter Farnen und grünen Bäumen hindurch.

Natural Bridge
Natural Bridge
Natural Bridge

Wir sind dann auch dem Weg weiter gefolgt und über eine Wiese zurück zum Auto gelangt. Anschließend fuhren wir zu den Marokopa Falls. Diese Wasserfälle zählen zu den schönsten (laut Reiseführer) in ganz Neuseeland, auch wenn sie nicht die höchsten sind.

Urwald
Der Neuseelandfächerschwanz … heißt, wie er aussieht
Die Marokopa Falls

Anschließend fuhren wir dann wieder zurück nach Waitomo und aßen dort im kleine Restaurant Huhu zu Mittag. Das war nötig, denn wir hatten eine 3 Stunden Tour in den Höhlen gebucht und würden erst am Abend etwas zu essen bekommen.

So gestärkt ging es dann zum Veranstalter unserer Tour. Wir bekamen unser Equipment, bestehend aus Schuhen, Gummistiefeln, Nasstauchanzug-Hose und Jacket, sowie einen Helm mit Lampe. Danach fuhren wir mit einem Bus aus dem Ort hinaus. Es regnete, doch das konnte uns egal sein. Wahrscheinlich würden wir gleich sowieso nass werden.

Die Höhlengänger

Der Bus hielt und wir mussten ein paar Meter gehen. Wir bekamen jeder einen dicken Gummireifen in die Hand und wurden zu einem kleinen Fluss geführt. Unsere beiden Guides, beide weit unter 30 und wahrscheinlich richtige Adrenalin Junkies mit breitem neuseeländischen Akzent, erklärten uns, was wir nun zu tun hatten. Wir sollten den Hintern durch den Reifen stecken, auf der Treppe zum Fluss etwas hinabgehen und nach hinten springen… das erwartet uns auch in der Höhle.

Jeder durfte einmal probieren und es machte sogar richtig Spaß … auch wenn das Wasser eiskalt war!

Dann ging es mitsamt dem Reifen zurück in den Bus und wir fuhren etwa 7 Minuten weiter, zur eigentlichen Höhle. Am Eingang der Höhle wurden wir noch einmal instruiert, dann ging es hinab ins Dunkel.

Ab ins Dunkel

Erst warfen wir Lucy, unserem weiblichen Guide, den Reifen zu, dann glitten wir selber langsam hinunter. Die Lampen wurden angeschaltet und wir konnten uns ein wenig orientieren in der kleinen Höhle. Als alle Teilnehmer unten waren, wateten wir langsam voran.

Durch die Höhle
Kraxeln

Das Wasser war kalt, aber zum aushalten. Schnell drangen wir tiefer in die Höhle vor, der Ausgang lag mittlerweile weit zurück und wir waren komplett unseren Guides Lucy und Keith ausgeliefert :-). Aber das Abenteuer machte Spaß und dann kamen wir nach einigen Metern auch schon zu unserem ersten kleinen Action-Part. Wir erfuhren, warum die Trockenübung an Land so wichtig gewesen war. Wir packten den Reifen und platzierten ihn auf unserem Hintern, stellten uns an den Rand und stießen uns dann ab. Mit einem großen Platsch landeten wir in nahezu totaler Dunkelheit im kalten Wasser der Höhle. Aber das gute an den Reifen war, das wir nicht untergingen.

Als alle gesprungen und im Wasser angekommen waren, ging es weiter. Wir bekamen die Anweisung, uns hintereinander einzureihen und die Füße unsere Hintermannes/Hinterfrau zu packen und unsere Lichter auszuschalten. In totaler Dunkelheit glitten wir dahin und schauten nach oben… Hunderte von Glühwürmchen, von hellem weiß bis zum leuchtenden Blau schimmerten an den Wänden und der Höhlendecke und wir glitten schweigend auf dem unterirdischen Fluss dahin und konnten nur fasziniert zuschauen, was die Natur wieder mal für ein seltsames Schauspiel für uns vorbereitet hatte. Es war unglaublich!

Glühwürmchen
Glühwürmchen
Glühwürmchen

Die totale Stille und das ruhige gleiten auf dem mittlerweile absolut ruhigen Wasser war schon etwas ganz Besonderes! Das Ende der unterirdischen Fahrt kam viel zu schnell, aber wir kamen an eine Stelle, wo wir wieder ein Stück gehen mussten. Also packten wir unsere Reifen über die Schulter und wateten durch das Wasser, krochen über Steine und unter den Stalagtiten hindurch. Dann kamen wir zum zweiten Wasserfall. Der Abstand zur Wasseroberfläche, die wir hinabspringen mussten, war schon etwas mehr als beim ersten Wasserfall. Doch wir alle packten den Sprung!

Ein weiteres Mal glitten wir dann durch das Wasser, wieder ohne eine Ahnung zu haben, wohin. Doch es war absolut fantastisch. Wir sahen noch mehr Glühwürmchen und mochten gar nicht mehr weg, doch irgendwann war die Reise auf dem unterirdischen Fluss vorbei und das Licht des Höhlenausgangs schimmerte in der Ferne.

Ein letztes Erinnerungsfoto

Wir verließen die Höhle und kehrten zurück ans Tageslicht. Es war eine wirklich sehr beeindruckende und schöne Unternehmung gewesen! Schade, dass sie so schnell vorbei war. Die 3 Stunden waren wie im Flug vergangen!

Nach dem Erlebnis in der Glühwürmchen-Höhle, von der wir leider keine eigenen Foto oder Videoaufnahmen haben, weil uns diese aus Sicherheitsgründen untersagt wurden, sind wir dann einkaufen gefahren und anschließend zu unserer Unterkunft in einer waschechten Hobbit-Höhle.

Frau Hobbit
Herr Hobbit

Wir waren scheinbar die einzigen Gäste auf dem Areal, die Sonne schien und es war absolut fantastisch. Bei einem leckeren Glas Wein genossen wir unser Abendessen und die Abendsonne. Es war ein wirklich einmalig schöner Tag gewesen und wir freuten uns, das wir bisher so ein Glück mit dem Wetter und allen Aktivitäten gehabt hatten.

1 Kommentar

  • Helga sagt:

    Hallo,
    das war doch wieder ein toller Tag! Die Felsformationen um die
    Natural Bridge sind beeinnruckend, auch der Weg durch den
    Urwald.Zu dem Abenteuer in der Höhle verschlägt es nir die
    Sprache. Und daß Ihr dann noch bei den Hobbits übernachtet
    habt- im wahrsten Sinne des Wortes s a g e n h a f t !!!!!!
    Genießt die letzte Woche
    Grüße Helga