28.02.2020: Hobbiton und Rotorua

Wir sind früh aufgestanden, denn wir hatten einiges auf dem Zettel für heute. Unser Tagesziel war Rotorua, dazwischen gab es aber noch das Land der Hobbits zu besichtigen. Und für unterwegs hatten wir auch Aktivitäten geplant. Aber erst einmal setzten wir uns ins Auto und verließen den netten kleinen Ort Whitianga und fuhren Richtung Süden. Die Straßen waren gut, manchmal etwas eng und kurvig, aber immer im nahezu einwandfreien Zustand. Das Fahren machte Spaß und die meisten Neuseeländer sind recht entspannte Autofahrer. Aber natürlich gibt es auch hier bei den Kiwis den ein oder anderen Fahrer, der die volle Power seines Fahrzeugs ausreizen möchte und dabei manchmal schneller ist, als die Straßenschilder anzeigen.
Unser erster Stop war bei Karangahake Gorge, einer alten Goldmine im Bezirk Matamata. Es gibt dort verschiedene Wanderwege in das verschlungene Gebiet, von denen für uns aber nur die kürzeren in Frage kamen. Am Wegesrand standen alte Lorenwagen und die auseinanderfallenden Gesteinsreste der Wirtschaftshäuser. Einer der Wanderwege führte auf den alten Lorenschienen in einen Berg hinein, in den Stollen, in dessen Wände Löcher wie Fenster geschlagen wurden, sodass man bequem hinab auf den Fluss schauen konnte.

Ein anderer Weg führte zu einem größeren Stollen, dessen Zutritt aber versperrt war.  Zuletzt folgten wir einem Weg, der durch einen Tunnel durch den Berg hindurch ging. Wir holten unsere Stirnlampen hervor und traten in den Tunnel. Er war 1 Kilometer lang. Die Lampen benötigten wir nicht, denn wir sahen das Licht am Ende des Tunnels. Doch plötzlich hörten wir auf halber Strecke Geräusche, die erst nicht zuzuordnen waren. Mit einem Mal tauchte vor uns ein Fahrrad aus der Dunkelheit auf, ohne Licht und auf der falschen Fahrbahnseite. Er hätte uns, die wir gemäß neuseeländischen Regeln links gingen, fast über den Haufen gefahren. Nicht ein Mal ein Wort der Entschuldigung war zu hören. Kurz darauf kamen noch ein paar andere Fahrradfahrer, die genauso auf der falschen Seite fuhren und sich auch nicht durch die nun angeschaltete Stirnlampe beirren ließen. Einige der Radfahrer fuhren so wackelig, dass sie das Rad nicht einmal im hellen hätten besteigen dürfen, geschweige denn auf einer Tour im dunkeln in einem fremden Land. Es waren Deutsche, die sich dann auch noch über uns aufregten, weil wir sie darauf aufmerksam machten, dass sie auf der falschen Seite fuhren. Egal, wir gingen weiter zum Ende und beendeten den Walk.


Dann fuhren wir weiter ins Auenland… äh, nach Matamata!
In Matamata ist das Hobbiton Movie Set errichtet worden. Hier fanden vor mittlerweile 20 Jahren die Dreharbeiten zur Trilogie “Der Herr der Ringe” statt, und später zu den drei Hobbit Filmen. Das Gelände ist auf einer ehemaligen Rinder- und Schafzuchtfarm errichtet worden.

Alles wurde sehr liebevoll hergerichtet und wir erfuhren auf der 2 stündigen Führung durch das Dorf der Hobbits viel über die Tricks, die beim Dreh der Filme angewendet wurden, um den Größenunterschied von Hobbits und Zauberern glaubhaft zu machen.

Peter Jackson, der Regisseur der Herr der Ringe Filme, war ein absoluter Perfektionist, und diese Liebe zum Detail merkt man an jeder einzelnen Hobbithöhle und an jedem einzelnen Grashalm in Hobbiton.

Mir hat der Besuch sehr viel Spaß gemacht und ich glaube, dass auch Sibylle, die dankenswerterweise sehr viel und sehr fleißig fotografiert hat, ein wenig Spaß hatte. Die vielen Touristen, die vor uns hinter uns durchgeschleust wurden, konnten wir gut ausblenden. Wir kamen mit einer jungen Frau in Kontakt, die durchs Land reist, während ihr Mann sich  entschlossen hatte, die Nordinsel von Norden nach Süden zu durchwandern. So kann man auch seinen Urlaub verbringen.
Aber der Besuch im Hobbitland hatte irgendwann sein Ende und so mussten wir leider nach etwas mehr als zwei Stunden und einem leckeren Ale zum Abschluss im Green Dragon (der Kneipe aus Der Herr der Ringe) uns auf die weitere Reise machen.

Wir hatten eine wirklich schöne Führung mit einem tollen Guide. Das er nicht immer einfach zu verstehen war, war nicht unbedingt seine Schuld. Die Neuseeländer sprechen einfach etwas nuschelig.
Die Fahrt ging weiter nach Roturua. Die grünen Hügel und die Schaf und Rinderfarmen wurden weniger und wir näherten uns allmählich dem vulkanischen Streifen Neuseelands, der sich auf über 600 Kilometer Länge von White Island im Osten bis in den Südwesten der Nordinsel erstreckt. Als wir die Außenbezirke von Rotorua erreichten, sahen wir schon vereinzelt die Schwefeldämpfe aus den Rinnsteinen und zwischen den Büschen aufsteigen. Wir rochen noch nichts, auch wenn jeder Reiseführer behauptet, dass die ganze Stadt von dem Geruch fauler Eier durchzogen ist. Das konnten wir nicht bestätigen.
Mit unserem überaus komfortablen Kia Caravan fuhren wir den Berg hinauf zu unserer Unterkunft und richteten uns ein. Wir beschlossen den Tag mit einem Gin Tonic vor unserem Zimmer.

2 Kommentare

  • Helga sagt:

    Ja hallo,
    Auf diesen Bericht vom Hobbit-Land habe ich doch schon
    grwartet- Da wir nicht dort waren, wußte ich auch nicht wo
    genau es liegt. Es sieht aber toll aus
    Wir hatten auch oft Probleme die Sprache zu verstehen, zumal
    mein Englisch nicht so gut ist. Wenn ich dazu lesen konnte
    Auf die(Hinweisschilder und Erklärungen) war es leichter.
    Auf weitere eindrucksvolle Berichte in Bilder freut sich
    Helga

  • Ingrid sagt:

    Hallo ihr Urlauber
    Da ist wohl ein Traum in Erfüllung gegangen!
    Tolle Bilder, weiter schöne Erlebnisse.
    L.G. Ingrid