Tag 20, 5.09.2019: Nach Banff

Gleich früh morgens sind wir in Golden aufgebrochen und zum Kicking Horse Mountain Resort gefahren. Aber wie schon in Revelstoke meinte das Wetter es nicht gut mit uns. Es war durch und durch neblig und wir entschlossen uns nur deshalb das Abenteuer zu wagen, weil die nette Bedienung im Ticket Center uns versicherte, dass es oben im Grizzly Resort besseres Wetter wäre und die Bären sowieso lieber bei eher wolkigem Wetter unterwegs sind. Also kauften wir die Tickets und machten uns auf den Weg zum offenen Sessellift.

Große Hoffnung auf eine Begegnung mit Boo, den Grizzlybären, hatten wir nicht. In dem großen abgezäunten Gehege lebt nur ein Grizzlybär, da erschien uns doch die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass sich dieser uns heute zeigen würde.
Der Sessellift führte uns in gemächlichem Tempo durch dichte Nebelschwaden, aber je höher wir kamen, desto klarer wurde es und als wir schließlich auf halber Höhe zum Gipfel im Grizzly Bär Resort angekommen waren, war tatsächlich bestes Wetter. Die Sonne schien und uns wurde langsam warm in den Jacken und Pullovern. Wir gingen die paar Meter zum Gehege und merkten gleich, das etwas oder besser jemand im Busch war, nämlich Boo!

Er ging ganz nah im Gehege am Zaun herum und suchte nach Futter. Ein Ranger stand auf unserer Seite des Geheges und erklärte einfach alles über Bären.

Er tat das ununterbrochen und es tat uns sehr leid, das wir aufgrund seines sehr breiten kanadischen Akzents nicht alles verstanden, während wir ihm und Boo folgten.


Etwa eine Stunde brachten wir im Resort zu und waren einfach nur fasziniert davon, diesem großen wilden Tier, dass doch so knuffig wie ein Teddybär wirkte, dabei zuzuschauen, wie es nach Futter suchte, sich im Wasser suhlte oder den Rücken an einem Baum schubberte. Als Boo sich in Richtung Wald abwandte, mussten auch wir wieder weiter, denn es lag noch der Weg nach Banff vor uns. Also sind wir mit dem Sessellift
wieder runter gefahren und in die Gondel gestiegen, die uns bis auf 2347 Meter Höhe brachte. Von dort oben hatten wir einen wunderbaren Rundumblick auf die umliegenden Berge, teilweise waren die Gipfel noch immer schneebedeckt, einige Berge hatten selbst so weit oben noch Baumbestand, aber viele bestanden auch nur aus Stein und Geröll.

Wir sind noch etwas weiter einen schmalen Wanderweg gegangen, doch uns schlotterten ganz schön die Knie. Aber was tut man nicht alles für ein schönes Foto 🙂
Dann haben wir uns einen Kaffee mit Blick auf die Berge im höchsten Restaurants Kanadas gegönnt, dem Eagle’s Eye. Anschließend ging es mit der Gondel wieder runter und wir haben mit Blick auf die Berge unser Mittagessen genossen. Herrlich!


Danach haben wir uns auf den Weg nach Banff gemacht. Auf etwa halber Strecke liegt der Emerald Lake, ein bekannter See, der meist sehr türkis schimmert wegen dem Gletscherwasser, das ihn speist. Als wir uns dem See näherten, waren wir sehr erschrocken über die vielen wild parkenden Autos am Straßenrand. Selbst in 1 km Entfernung vom offiziellen Parkplatz standen noch Autos. Aber wir hatten Glück und bekamen wahrscheinlich den letzten Wohnmobilparkplatz und dazu noch in „Pool-Position“, der im Moment frei war.
Dann sind wir ausgestiegen und haben eine Wanderung um den See herum gemacht.

Einfach ein wunderschöner See, von dem wir gar nicht genug bekommen konnten. Es waren auch nicht viele Touristen, die die ganze Wanderung um den See gemacht haben. Auf weiten Teilen waren wir alleine, immer der Tatsache bewußt, das wir hier im Bärenland waren. Wir entdeckten auch ein paar Tierspuren am Boden, die wir nicht direkt zuordnen konnten. Waren es Bärentatzen? (Nach Recherche haben wir erfahren, dass es Spuren von einem Wolf und Koyoten waren)
Aber wir wurden nicht attakiert und gelangten heil zum Wohnmobil zurück.

Dann ging es noch auf einen kurzen Stop zur Natural Bridge, einer Steinformation, die durch einen Wasserfall im Lauf der Jahrtausende zu einer Art Brücke geformt wurde.
Der Weg nach Banff führte anschließend durch den Yoho Nationalpark und wunderschöne Berge um uns herum, grün bewaldet und immer wieder mit künstlichen Brücken für die Tiere, damit sie von einer Seite des Parks auf die andere Seite kommen können, ohne den gefährlichen Highway nehmen zu müssen.
In Banff angekommen sind wir dann auf dem Tunnel Mountain Village 2 Campingplatz angekommen, ein sehr großer Platz, der für die nächsten 3 Nächte unser zu Hause sein wird. Mal schauen, was wir die nächsten Tage in Banff machen. Ein paar Ideen haben wir schon.

2 Kommentare

  • Helga Asteroth sagt:

    Hallo,
    da habt Ihr es also gechafft mit dem Bär. Es gibt schon tolle
    Erlebnisse, und Eure Reise kann als gelungen gelten.
    Ich freue mich auf die nächsten Berichte.
    Liebe Grüße
    Helga

  • Ingrid Pump sagt:

    Hallo ihr beiden
    Tolle Berichte und sehr schöne Bilder , trotz des nicht so schönen Wetters. Nun habt ihr auch endlich euren Bären gesehen, schon sehr eindrucksvoll ! Diesmal siehst du auch
    glücklicher aus, beim Holz schnitzen.
    Weiter schöne Erlebnisse, paßt auf euch auf!
    L.G. Ingrid