Tag 6: 2.11.2018, Swakopmund

Das Frühstück in der Pension Rapmund ist sehr nett und ausreichend. Ungewöhnlich ist nur, dass man von der schwarzen Bedienung auf Deutsch angesprochen wird. Aber auch daran werden wir uns bald gewöhnt haben.
Gestärkt vom Frühstück peilen wir dann die nächste Bank an. Wir müssen nämlich noch die Überweisung für eine Tour machen. Leider kam die Rechnung erst diese Woche und wir haben keine andere Möglichkeit, diese zu bezahlen, als über eine Bareinzahlung. In der Wechselstube wechselt Dieter vorhandene US Dollar in Namibia Dollar, dann gehen wir zurück zur Bank und wollen das Geld einzahlen, werden aber wieder zurück zur Wechselstube geschickt, denn dort können wir ebenfalls Geld einzahlen. Wir kommen uns ein wenig auf den Arm genommen vor, sind aber letztlich froh, die Angelegenheit erledigen zu können Denn dies war nur die Kurzvariante der Überweisungs-Geschichte. Wir hatten das Gefühl mitten in der Hummel-Dumm-Geschichte zu stecken, denn wir versuchten schon 2 Tage länger die Bezahlung vorzunehmen…
Anschließend sind wir zurück ins Hotel. Pünktlich kommt der Fahrer von Eagle Eye Aviation und bringt uns in seinem kleinen Bus zum Flughafen von Swakopmund. Wir treffen den Piloten, einen Endzwanziger in kurzen Khakihosen und einem weißen Hemd mit Abzeichen auf den Schultern und getönter Sonnenbrille. Er heißt Kai und seine Großeltern leben in Omaruru, wo auch er geboren ist.
Es geht dann auch gleich ins Flugzeug, eine kleine Cessna mit Platz für 5 Passagiere.

Die Sitze sind etwas eng, aber für 2 Stunden 15 Minuten wird es schon gehen. Das Wetter ist super als wir von Swakopmund leicht Richtung Osten starten. Die Route führt uns über dass Moonvalley, wo zur Zeit gerade viele Filme gedreht werden.

Moon Valley


Eine überaus bizarre Landschaft, die an Meteroriteneinschläge auf der Mondoberfläche erinnert.

Moon Valley


An den Bergkämen sind immer wieder dunkle Streifen zu sehen, als wenn sie nachgezeichnet wurden. Vom Moonvalley dreht der Pilot ab nach Norden in Richtung Spitzkoppe, unter uns ist Wüstenlandschaft, vereinzelt sehen wir ein paar Uranminen und viele Sandverwerfungen. Wir fliegen an der Spitzkoppe vorbei, wo wir noch gestern herumgekraxelt sind, und überqueren den Omaruru River, der hier aber nur unterirdisch verläuft.

Spitzkoppe


Bei der Spitzkoppe


Oberirdisch ist nur Sand zu sehen.


Als wir uns dem Brandberg im nördlichsten Teil unserer Route nähern, wird die Landschaft noch bizarrer. Den Ugab Fluss, der hier verläuft, ist auch nur zu erahnen anhand der ausgetrockneten Flussbetten. Vom Brandberg aus erstreckt sich das Felsgestein über Kilometer in die Ebene hinein. Die unterschiedlichen Gesteinsschichten sind sehr deutlich auszumachen. Wie ein hoher Turm, der irgendwann umgefallen ist und sich am Boden ausgebreitet hat, liegt dieses Gesteinsfeld unter uns, zusammengefaltet wie eine Ziharmonika.

Hinter dem Brandberg dreht der Pilot Richtung Küste ab und vom Ugab Mouth fliegen wir die Küste entlang Richtung Swakopmund. Wir sehen einige Schiffswracks, die vor der Küste auf Grund gelaufen sind, und bei Cape Cross erahnen wir an die 250.000 Seehunde, die dort unten liegen.


Da Cape Cross Naturschutzgebiet ist, muss der Pilot besonders hoch fliegen.

Dadurch wird das Filmen und Fotografieren sehr schwierig.

Hinter Cape Cross sehen wir noch ein weiteres Schiffswrack, bevor wir dann an Salzfeldern vorbeifliegen und kurz darauf wieder in Swakopmund landen.

Salzgewinnungsanlage



Es war ein wahnsinnig schöner Flug! Schade, dass er schon vorbei ist.
Der Fahrer bringt uns zurück zum Hotel, wo wir nur einen kurzen Stopp einlegen und uns dann mit dem Auto auf den Weg nach Walvis Bay machen, um dort die Düne 7 zu besichtigen.
Die Fahrt dauert knapp 30 Minuten, vor Ort machen wir erst einmal Mittagspause. Leider gibt es nur FastFood. Dann brechen wir auf, die Düne zu erkunden.
Die Füße versinken im rutschigen Sand und der Aufstieg auf dem schmalen Grat ist recht anstrengend in der heißen Nachmittagssonne.

Düne 7


Immer wieder weht der Wind neuen Sand herbei und durchtränkt unsere Kleidung und legt sich auf die Kameras. Wir gehen nicht bis zur Spitze, vielmehr entdecken wir, das es doch ganz cool wäre, diese Düne einfach herunterzurutschen. Ok, das Rutschen machen wir nicht, aber wir ziehen die Schuhe aus und gehen barfuß geradewegs hinab. Die Beine versinken bis kurz unterhalb der Knie, doch es macht wahnsinnig viel Spaß, auf diese Weise die Düne herabzugehen.
Anschließend fahren wir zurück nach Swakopmund. Die Strecke ist recht eintönig, der Hinweg zwischen Dünen und Meer war interessanter.
Wir statten dem Woehrmann Haus einen Besuch ab und gehen auf den Damaraturm. Den Schlüssel müssen wir uns extra von einem jungen Schwarzen abholen. Vom Turm hat man eine schöne Übersicht über Swakopmund.


Auf dem Weg zum Hotel besorgen wir eine Flasche Amarula und trinken auf dem Balkon unseres Zimmers einen Sundowner und beobachten die Aktivitäten auf dem Platz gegenüber vom Hotel. Dort ist ein großes Zelt aufgebaut und einige Dutzend Jugendliche und auch Erwachsene stehen dort und warten, in das Zelt gelassen zu werden. Es wird viel gekreischt und gelacht. Dann kommen Autos an und lassen Ihre Maschinen aufheulen, Menschen steigen aus und das Gekreische wird noch lauter. Ein Popstar, der angekommen ist? Wir wissen es nicht und gehen zum Abendessen ins Welwitschia, ein portugiesisches Restaurant. Dort essen wir leckeren Fisch und gehen nach einem schönen Abend zurück ins Hotel, wo wir wieder ziemlich kaputt ins Bett fallen.

1 Kommentar

  • Helga Asteroth sagt:

    Hallo Ihr Lieben,
    derTag war ja richtig vollgepackt mit Erlebnissen.
    Die Sichtweise aus dem Flugzeug stelle ich mir
    besonders eindrucksvoll vor.
    Es grüßt Euch aus der Kälte
    Helga