Madeira, Tag 13: Von Porto da Cruz nach Machico

Der Atlantik lag ganz ruhig vor uns, als wir am Morgen aus dem Fenster unseres Hotels in Santana schauten. Es waren nur wenige Wolken am Himmel und wir ahnten, dass es ein schöner Tag werden würde. Nach dem Frühstück gingen wir hinunter zur Rezeption und warteten auf unsere Fahrgelegenheit zum Startpunkt der heutigen Wanderung. Es war sehr viel los an der Rezeption. Eine große Wandergruppe wartete darauf, das ihre Fahrgelegenheit kam um sie abzuholen. Vor dem Hotel standen ein paar gelbe Taxis, aber wir hatten nicht das Gefühl, das sich jemand für uns zuständig fühlte.
Nach ein paar Minuten sagte uns der Rezeptionist, dass ein älterer Herr draußen unser Fahrer sei. Der Mann lud unsere Koffer in sein Taxi und dann ging es auch schon los. Wir verließen Santana über die Küstenstraße und fuhren Richtung Machico. Das Wetter war einfach nur herrlich, die Sonne schien und es war schon recht warm. In Porto da Cruz stoppte der Fahrer, weil er von uns wissen wollte, wo wir abgesetzt werden wollten. Leider war sein Englisch so schlecht, dass er uns nicht verstand als wir ihm sagten, dass es einen Startpunkt gab, dem man ihm hätte mitteilen müssen. Wir entschieden uns, die Reiseagentur anzurufen. Diese sprach dann direkt mit dem Fahrer. Aber auch danach war er sich noch recht unsicher, wo er uns rauslassen sollte und fragte Einheimische. Hinzu kam noch, dass die Reifen seines Taxis nicht mehr ganz neu waren und er feststellte, dass ein Reifen Luft verlor. Er wollte also auch nicht mehr viel fahren. Er hat uns dann in einer Sackgasse in der Nähe der Küste rausgelassen. Es stellte sich dann heraus, dass dieser Punkt 700 Meter von dem ursprünglichen Startpunkt entfernt war. Wir brauchten ein paar Minuten, um den Einstiegspunkt für die Wanderung zu finden. An einigen Stellen war die Reisebeschreibung etwas ungenau. Doch wir fanden den Weg und stiegen die Steinstufen hinauf.

Start bei Porto da Cruz


Die Sonne brannte schon und wir zogen all unsere wärmenden Extrasachen aus und packten sie in die Rucksäcke hinein. Viel wichtiger als Regenschutz und Wärme war heute Sonnenschutz.

Dahlie


Zu Anfang der Wanderung war der Weg recht unspannend, denn es ging nur hinauf, fast 45 Grad auf einer Asphaltstraße durch den Ort Larano hindurch, bis es dann endlich etwas ländlicher wurde und wir auf das Tal und die Küste von Porto da Cruz zurückblicken konnten. Unter uns war landwirtschaftliches Gebiet und wir sahen immer wieder Terrassen.
Dann kamen wir an einer der kleinen Lastseilbahnstation vorbei, die für die Arbeiter an den Hängen wichtig sind. Von dort hatten wir bereits einen wunderschönen Ausblick auf die Küste von Porto da Cruz und den sogenannten Adlerfelsen.

Küstenregion


Wir konnten uns an diesem Anblick gar nicht satt sehen. Nach jeder weiteren Kurve wurde das Bild noch ein wenig besser. Wir bogen auf einen bewaldeten Küstenweg ein, der uns an der Nordküste von Madeira entlang führen sollte.

Bewaldete Region der Wanderung


Bei herrlichstem Sonnenschein kamen wir an heimischen Blumen und gelb blühendem Löwenzahn vorbei.

Küstenregion bei Porto da Cruz


Rauher Atlantik


Ein ständiger Begleiter an diesem Tag waren die vielen kleinen Echsen, die durch das Gebüsch neben uns flitzten und ein ständiges Geraschel verursachten.

Porto da Cruz


Diestel


Immer wieder fragten wir uns, ob es auf Madeira giftige Schlangen gab. Geklärt hatten wir die Frage bisher nicht. Auf jeden Fall gab es Unmengen an Echsen.
Bald kamen wir dann auch an den Küstenabschnitt Espigao Amarelo.

Die Küstenregion


Hier hatten wir einen noch schöneren Blick auf die Küste, waren aber auch nur wenige Schritte vom Abgrund entfernt.

Rauher Atlantik


Doch über die meiste Zeit der Strecke war der Küstenweg gut gesichert!

Auf dem Küstenweg


Auf dem Küstenweg


Heute war der 1.Mai, auch in Portugal ein Feiertag. Dementsprechend waren auch ein paar Menschengruppen auf diesem Weg unterwegs. Aber es waren immer noch wenige im Vergleich zu unserer Probewanderung zu den 25 Quellen.

Sukkulenten im Küstenfels


Jedenfalls war es ein sehr, sehr schöner und spannender Teilabschnitt unserer Wanderung und wir konnten uns von den Anblicken gar nicht losreißen.
Gegen Mittag kamen wir dann nach Boca do Risco, dem Endstück der Küstenwanderung. Auf einem höher gelegenen Felsvorsprung machten wir unsere Mittagspause und schauten dabei auf die Küste und den ruhigen Atlantik. Wir versuchten dort unten Wale auszumachen, aber dazu war der Atlantik eigentlich viel zu weit entfernt.

Auf dem Küstenwanderweg


Anschließend ging es ins Landesinnere. Der Weg von nun an nicht mehr so aufregend wie in der ersten Tageshälfte. Zudem hatte das Wetter etwas nachgelassen. Der Himmel hatte sich zugezogen und es war windiger geworden. Wir gingen durch bewaldetes Gebiet ins Landesinnere, auf kleinen, oftmals sehr steinigen Serpentinen Wegen an den Feldern der Bauern vorbei, immer Richtung Machico.
Am frühen Nachmittag kamen wir nach Canical, wo wir in der Bar Levada Nova einen Espresso und etwas Gebäck zu uns namen. Leider haben wir bisher auf Madeira nur 2 Mal Pasteis de Nata bekommen. Sehr seltsam.
So gestärkt ging es dann weiter. Wir gingen an der Levada do Canical entlang und kamen bis zum Pico do Facho, der bei Machico gelegen ist und einen wunderschönen Blick auf die zweitgrößte Stadt Madeiras bietet und auf den Flughafen und die Landebahn auf Stelzen.

Machico


Außerdem hatten wir von dem Pico do Facho einen sehr guten Blick auf die Halbinsel Ponta da Sao Lourenco, die wir am letzten Reisetag bewandern würden.

Ponta de Sao Lourenco


Wir verbrachten einige Minuten auf dem Aussichtspunkt, bevor wir uns dann den Weg hinab nach Machico machten. Es ging über einen steinigen Weg gut 200 Meter hinab in den Ort. Auch auf den letzen Metern war hier noch einmal höchste Konzentration notwendig.
Auf dem Weg zum Hotel sahen wir gleich ein wenig von der Stadt Machico, besonders dem Ortskern.
Wir checkten im Hotel ein und dann ging es unter die heiß ersehnte Dusche. Anschließend machten wir uns auf dem Weg zum Abendessen und fanden ein nettes Lokal in der Altstadt, wo wir außerordentlich leckeren Thunfisch und gegrillten Lachs bekamen. So gestärkt für die 18 Kilometern Wanderung an diesem Tag ging es dann noch zu einem Verdauungsspaziergang in den Hafen von Machico und wieder zurück zum Hotel.

Kommentare sind deaktiviert.