Di, 21.11.2017: Sansibar, 3.Tag

Heute war Bettenwechsel angesagt. Um 9 Uhr wurden wir von einem Wagen der Agentur Amo Sansibar abgeholt, um auf die andere Seite der Insel Sansibar zu fahren. Unterwegs sollten wir Amour aufgabeln und mit ihm zusammen dann den Jozani Forest besuchen, ein Naturschutzgebiet, das eine Lagune an der Ostküste Sansibars umschließt.
Auf dem Weg zum Treffpunkt mit Amour begann es wieder zu regnen und wir befürchteten schon das Schlimmste für diesen Tag, denn der Himmel war grau in grau und man konnte keinen hellen Schimmer oder ein paar blaue Löcher in der Wolkendecke ausmachen. Doch nachdem wir dann Amour abgeholt hatten und mit ihm zusammen den Wald erreichten, wurde der Regen weniger und hörte dann ganz auf, kaum das wir losgegangen waren.
Am Eingang des Parks zeigte er uns zuerst die roten Colobus Affen, die wir schon in weißer Form im Arusha Nationalpark kennengelernt hatten.

Nur hier auf Sansibar existieren die roten Colobus Affen. Sie waren nicht besonders scheu und einige ließen sich bereitwillig fotografieren, während sie am fressen waren.


Dann ging es in den Regenwald hinein. Laut Amour sollte es hier noch andere Tiere außer den Affen geben, nämlich die grüne Mamba und die schwarze Mamba und auch sehr viele Vogelarten. Wir waren gespannt, was wir zu sehen bekämen.


In erster Linie sahen wir Bäume und Sträucher und Farne und Palmen in diversen Ausführungen. Wir tauchten ein in den Regenwald und mussten uns ein wenig durch die Büsche schlagen und den Pfützen vom letzten Regenguß ausweichen, die den ganzen Weg bedeckten.

Unterwegs erzählte Amour uns wieder viel Interessantes zu den Bäumen und Pflanzen in diesem Wald. Wir erfuhren, das dieser Wald mit den sogenannten verhältnismäßig kleinen Bäumen nicht direkt auf normaler Erde wächst, sondern dass die Erdschicht nur knapp 1 1/2 Meter dick ist und sich darunter eine Lagune befindet. Direkt unter uns befand sich das Wasser. Die Wurzeln der Bäume wachsen hier nicht nach unten sondern in die Breite. Wenn ein Baum zu groß wird, kippt er einfach um.
Danach ging es in einen Abschnitt, in dem besonders große Bäume stehen. Auch hier profitierten wir wieder von Amours breitem Wissen zur Natur und zu diesem Schutzgebiet. Wir verließen dann diesen Waldabschnitt und fuhren ein paar hundert Meter. Über einen langen Holzsteg ging es dann durch einen wunderschönen Mangrovenwald. Diese Pflanzen mit ihren Luftwurzeln waren wunderschön anzusehen. Wir erfuhren von Amour sehr genau, wie so ein Mangrovenwald entsteht und wie die Mangrove ihre Wurzeln schlägt.

Der Weg durch den Mangrovenwald war ein Rundgang und wir sahen Mangroven in allen Entwicklungsstadien. Zwischen den Mangrovenwurzeln sahen wir in der Erde und auf den versteinerten Korallen immer wieder ein paar kleine Krebse, die sich von den herabfallenden gelben Blättern der Mangroven ernähren.
Es war ein sehr schöner Rundgang. Als nächstes fuhren wir dann ein paar hundert Meter zurück zu einer Schmetterlingsfarm. Es fing wieder leicht zu nieseln an. Auf der Schmetterlingsfarm erfuhren wir, wie es sich mit dem Lebenszyklus der Schmetterlinge verhält und wir sahen genau ein paar der einzelnen Stadien in Natura. Nach dieser theoretischen Erklärung ging es dann in das Schmetterlings-Gehege. Unter einem großen Netz war ein Garten mit vielen blühenden Pflanzen angelegt. Ein paar Schmetterlinge waren zu sehen, aber wir erfuhren, das Schmetterlinge keinen Regen mögen und sich dann lieber verstecken. So bekamen wir leider nur sehr wenige Schmetterlinge zu sehen und mussten uns mit dem schön angelegten Garten begnügen.
Es ging wieder in den Bus bzw. das Großraumtaxi und wir fuhren weiter. An einem kleine Gehöft hielten wir und stiegen aus. Amour fragte uns, ob wir gerne mal eine Fahrt auf einem Ochsenkarren machen möchten. Wir wussten nicht, was uns erwartet, und sagten zu. Wir stiegen also auf die bereitstehenden Karren und ließen uns von den Ochsen durch das Dorf ziehen. Es schauckelte ein wenig, aber nicht so schlimm, wie wir befürchtet hatten. Eigentlich war es sogar eine ganz lustige Angelegenheit.

Die Ochsentour endete vor einem Haus. Hier stiegen wir aus und wurden in das leere Haus geführt. An der Schwelle mussten wir unsere Schuhe ausziehen. Drinnen gab es dann ein leckeres Mittagessen, was auf die typische Art der Bewohner dieser Gegend zubereitet worden war. Es war ein sehr leckeres Mittagessen, auch wenn es für uns etwas ungewöhnlich und unbequem ist, direkt auf dem Boden zu sitzen und zu essen. Dann fuhren wir ein kleines Stückchen mit dem Großraumtaxi weiter und stiegen wieder aus.
Quer durch die Botanik führte uns Amour zu einer Anlegestelle und wir stiegen in ein Kanu.

Leider waren nicht genügend Sitzplätze vorhanden und Amour hatte sich schon ins Kanu gesetzt. So entschied sich Anke kurzerhand, an Land zu bleiben. Das Kanu war aus einem Stück Holz gefertigt. So werden hier noch traditionell die Boote der Fischer gefertigt.
Sibylle, Dieter und ich fuhren dann mit Amour und dem Besitzer des Kanus durch die Lagune. Wir vier konnten uns zurücklehnen, während der Besitzer paddelte.

Dabei sahen wir Mangrovenwälder aus nächster Nähe. Nach einer guten Dreiviertelstunde waren wir wieder am Anleger und gingen zurück zum Fahrzeug.

Bevor wir eingestiegen sind gab es zur Erfrischung noch leckere Kokosmilch direkt aus der frisch geernteten Kokosnuss.


Es ging dann weiter zu unserem Strandhotel in Paje. Die Anlage lag direkt am Meer. Die Zimmer waren einfach, aber anscheinend frei von Krabbeltieren. Wir wagten noch ein Bad im indischen Ozean und stellten fest, dass das Wasser Badewannentemperatur hatte.
Nach einem langen Tag voller Erlebnisse haben wir uns dann entschlossen, in der Anlage zu essen und haben den Tag hier zu Ende ausklingen lassen.

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