Tag 5, 2.11.2016: Mandalay

Kaum ist man aufgestanden, schon fühlt man sich wie aus dem Wasser gezogen. Morgens um 8 sind bereits 30 Grad und gefühlte 100 Prozent Luftfeuchtigkeit. Auch nach 5 Tagen haben wir uns noch nicht alle daran gewöhnt.
Wir bestiegen um halb 9 den Bus und machten uns auf den Weg zum Taw Ley Htet Kloster, bei dem wir heute an dem Essen der Mönche teilnehmen wollen. Da die Mönche ihre letzte Mahlzeit gewöhnlich um 10:30 einnehmen, werden wir ihnen eine Essensspende der Reiseagentur überreichen und sie in Ruhe essen lassen.
Was uns auch aufgefallen war, waren die unglaublich vielen Mofas in Mandalay. In Yangon sind Mofas verboten, dafür gibt es in Mandalay mehr Mofas als Autos und wahrscheinlich auch mehr Mofa-Händler als Lebensmittelgeschäfte. Auf jeden Fall kam es uns auf der Fahrt aus der Stadt heraus so vor. Der Verkehr war unglaublich, es kam auch nicht darauf an, auf
welcher Seite der Straße man fährt, Hauptsache die Hupe funktioniert.

Auch solch hoffnungslos überladene Lkws sind hier normal

Auch solch hoffnungslos überladene Lkws sind hier normal


Bemerkenswert war Tuns Erklärung, dass die Autos das Lenkrad immer noch auf der rechten Seite haben, weil bis vor knapp 30 Jahren in Myanmar Linksverkehr herrschte. Doch jetzt ist hier Rechtsverkehr, aber die Autos werden aus Kostengründen weiter zum größten Teil aus Japan importiert.
Die Fahrt führt uns am Irrawaddi Fluss vorbei. Hier sahen wir noch einfache Hütten und Behelfsunterkünfte jener Menschen, die in den Wochen zuvor vor dem Monsum vom Land in die Stadt geflüchtet waren. Sie hätten längst wieder zurückkehren sollen, doch niemand kann sie dazu bewegen. Aber die Menschen hier lagen nicht einfach nur faul herum, man sah überall geschäftiges Treiben.
Das Wetter war an diesem Tag nicht ganz so freundlich wie bisher. Tun schaute immer wieder kritisch zum Himmel. Es sah schon sehr nach Regen aus.
Doch bis zu unserem ersten Stop, dem Besuch eines lokalen Marktes, blieb es trocken.
Freundliche Marktfrau in traditioneller Kleidung

Freundliche Marktfrau in traditioneller Kleidung


Auf dem Markt hatten wir immer wieder Gelegenheit, die netten und überaus freundlichen Burmesen zu sehen. Man begegnete uns sehr höflich und freundlich, hatte immer ein Lächeln für uns übrig und lies sich bereitwillig fotografieren.
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Wie oft mögen sie gedacht haben: diese komischen Touristen mit ihren Fotoapparaten. Aber man darf nicht denken, dass die Burmesen rückständig sind. Sie haben mittlerweile auch schon längst die Smartphone für sich entdeckt.
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Nach dem Markt ging es weiter zum Kloster. Mit dem Bus fuhren wir bis zu einem Weg, der den Hügel hinaufführte. Hier stiegen wir aus und gingen die etwa 200 Meter zum Kloster zu Fuss. Wir setzten uns auf einer etwas höher liegenden Plattform unter einem Dach im freien um einen runden Tisch, zu beiden Seiten des Abtes. Dann hoben wir den Tisch, auf dem die Speisen angeordnet waren. Der Abt sprach ein Gebet und segnete unsere Reise. Danach
liessen wir den Tisch wieder herunter und verließen den Abt und die herbeikommenden Mönche. Während sie zu essen begannen, sahen wir uns das Kloster an. Nach dem Rundgang aßen wir das Gleiche wie die Mönche und hatten anschließend noch Zeit für ein kurzes Nickerchen, bevor es weiterging.
Ein landesüblicher Jeep stand für uns bereit, um uns auf den Saging Hügel hinauf zu bringen. Dort haben wir zwei schöne Klöster und Pagoden besucht, von denen man besonders interessante Übersichsblicke über Mandalay hatte. Als erstes besichtigten wir die Umin Thonze Paya, die 30-Höhlen-Paya. Sie liegt auf halben Weg zum Gipfel und es befinden sich 45 Buddhafiguren in einem Raum, der durch 30 kleine Eingänge zu betreten ist. Danach sind wir weitergefahren zur Pagode Sun-U-Ponnya-Shin Paya.
Umin Thonze Paya

Umin Thonze Paya


Diese Pagode stammt aus dem Jahr 1322 und liegt auf dem Gipfel des Hügels. Besonders eindrucksvoll ist die riesige Buddhastatue.
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Inzwischen war auch die Sonne herausgekommen und brannte unerbittlich heiß.
Wir fuhren mit dem Jeep zurück zum Bus und wechselten das Gefährt. Der Bus setzte uns dann am Beginn der Saging Brücke ab und wir konnten zu Fuß über die Brücke gehen und Fotos machen. Anschließend fuhren wir zu einem Straßengeschäft und bekamen die Gelegenheit, originalen Chai Tee zu probieren. Dieser leicht würzige Tee ist uns auch in Deutschland ein Begriff, aber hier schmeckte er natürlich ein wenig anders. Vielleicht lag es an der Kondensmilch, die man hier statt Kuhmilch verwendet.
Dann fuhren wir endlich zur U-Bein Brücke, der längsten Teak-Holz Brücke der Welt. Wir gingen hinüber und warteten auf den perfekten Sonnenuntergang.
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Leider wurde es immer wolkiger. Doch wir bekamen dennoch ein paar schöne und stimmungsvolle Fotos, bevor es dann zurück zum Bus ging.
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Nach einem kurzen Stop im Hotel ging es dann gleich zu einem Restaurant in der Nähe und wir aßen lecker zu Abend. Die burmesische Küche ist wirklich sehr lecker. Es gibt viel Reis, viel Gemüse wie Mangold und Spinat, Wasserkresse. Aber auch Schweinefleisch, Hühnchen, Fisch und sogar Kartoffeln. Und wir bekamen leckeres Bier zu trinken. Nach dem Abendessen gingen wir dann zu Fuß zum Hotel zurück. Auf den letzten Metern fing es an zu regnen und wir kamen etwas durchnässt im Hotel an.

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