23.11.2014 – Von Palenque nach Campeche

Wie fast jeden Tag in diesem Urlaub gab es um 7 Uhr Frühstück, dann wurden die Sachen fertig gepackt und wir verließen die Zimmer und gingen Richtung Rezeption. Unser heutiges Tagesziel war Campeche. Aber leider dauerte heute alles etwas länger. Alex war von Montezumas Rache befallen worden und entschied sich dann dafür, vorsichtshalber im Hotel zu bleiben. So kamen wir erst später los und waren erst um 8 uhr 30 in der 4 km entfernten Ausgrabungsstätte von Palenque, die eine der wichtigsten Maya-Stätten darstellt und zu den meistbesuchten Yucatans gehört.

Die archäologische Zone von Palenque misst etwa 300m von Osten nach Westen sowie 500m von Norden nach Süden. Vermutlich erstreckt sich das tatsächliche Gebiet von Palenque auf 6-8 km.

Wir besichtigten nur einen Bruchteil der tatsächlichen Größe der alten Maya Stadt, die laut unserem Reiseführer 600 bis 800 nach Christus zur vollen Blüte entwickelten Stadt. Sie stellt eine klassische Maya Stadt dar. Obwohl viele schöne und relativ gut rekonstruierte Gebäude zu sehen waren, so gab es im Urwald noch einiges zu entdecken. Palenque bot also noch viel Arbeit für Archäologen. Aber auch die Gebäude, die bereits rekonstruiert waren, wurden uns von Thomas wieder sehr ausführlich und lebendig präsentiert.

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Wir hatten den Tempel der Inschriften vor uns, doch auf dem Weg dorthin kam wir am Templo XIII vorbei, in dem 1994 ein sensationeller Fund gemacht wurde: eine Grabkammer mit einem Sarkophag. In diesem Sarkophag lagen die Überreste eines zinnoberrot bemalten Körpers, der sich als der Körper einer etwa 40 Jahre alten Frau herausstellte. Aufgrund des bemalten Körpers mußte es sich um eine Maya-Fürstin handeln. Dieser Körper wurde bekannt als die rote Königin. Direkt daneben war die Pyramide mit dem Grab von Pakal, einem Herrscher von Palenque, von dem man annimmt, dass die rote Königin seine Mutter war.

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Wir stiegen auf den Tempel der Inschriften und genossen den Blick über die Anlage. Nach diesem Tempel ging es weiter zum Palacio.
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Hier zeigte uns Thomas die vielen schönen und zum Teil gut erhaltenen Hieroglyphen an den Wänden. Leider war aber auch sehr viel schon verwittert.
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Dann gingen wir weiter zu einer Gruppe von 3 Pyramiden.
Auf die größte von ihnen, den Templo de la Cruz, stiegen wir als erstes. Die Wärme machte es uns nicht einfach, die vielen Stufen empor zu steigen. Aber wir hofften, auch hier wieder mit einem schönen Ausblick entlohnt zu werden. Und tatsächlich, als wir oben angekommen waren und über die gesamte Anlage von Palenque blickten, wußten wir wieder, warum wir den Aufstieg gewagt hatten.
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Die Mühe hatte sich gelohnt, auch bei diesen Temperaturen. Der Blick war wirklich einmalig.
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Thomas mahnte schon zum weitergehen, doch wir wollten noch schnell auf den Sonnentempel. Also eilten wir die Stufen herauf und warfen einen Blick auf die hinter einer Absperrung befindlichen Hieroglyphen. Leider waren diese kaum noch zu erkennen, so dass wir schnell wieder herunterstiegen.

Es war wirklich unglaublich, was die Maya damals alles erschaffen hatten. Dazu die vielen Fresken und verblichenen Malereien an den Innenwänden der Tempel. Aber noch viel beeindruckender fanden wir die Tatsache, dass noch rund 70 Prozent der Anlage im Dschungel verborgen war und darauf wartete, freigelegt zu werden.

Am Schluss führte uns Thomas noch kurz in das am Parkplatz befindliche Museum. Hier befanden sich die Original Steelen und diverse Fundstücke aus den Gräbern, die wir leider nicht besuchen durften. Viele Masken, Hieroglyphen auf Origalwänden und andere Grabbeigaben waren hinter Virtrinen verborgen. Es war sehr beeindruckend, aber leider viel zu kurz.

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Nach dem Besuch von Palenque stiegen wir wieder in den Bus und machten uns auf den Weg nach Campeche, einer ehemaligen Hafenstadt, die jetzt die Hauptstadt des Bundesstaates Campeche war.

Unterwegs hielten wir an einem Oxxo Markt, um Wasser und andere Erfrischungen zu kaufen. Da heute Sonntag war, wurde allerdings kein Bier verkauft. Eine Regelung, die im übrigen für ganz Chiapas galt und einige aus der Gruppe recht perplex darstehen ließ.

Während wir Richtung Küste fuhren sahen wir, dass die Landschaft zusehens flacher wurde. Man sah weite Felder auf denen Rinder und Pferde grasten. Alles erinnerte an eine Wildwest-Ranch. Kleine Palmen säumten immer wieder den Straßenrand.

Um viertel nach drei hielten wir an einem großen Grillrestaurant, welches sich auf große Reisegruppen spezialisiert hatte. Es war direkt an der Hauptstraße gelegen. Obwohl die Auswahl an gegrilltem Fleisch sehr groß war und man uns sogar die Fleischstücke zur Ansicht gab, wählten Sibylle und ich nur einen Cappucino, da wir davon ausgingen, am Abend noch richtig essen zu können.

Wir fuhren die Lagune am Golf von Mexiko entlang und kamen rechtzeig vor dem Sonnenuntergang am Strand zum Halten. Während Einheimische badeten und Linda und Sebastian sowie Kerstin sich fertig machten, um ebenfalls im Ozean zu schwimmen, widmeten wir anderen uns dem Sonnenuntergang und den Pelikanen, die tief über das Wasser flogen, in die Höhe gingen und sich dann herunterfallen ließen, um Fische zu verschlingen. Es war warm und das Wasser war von seiner Temperatur auch sehr angenehm, aber vor allem war es ruhig wie ein Bergsee.

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Gegen 20 Uhr kamen wir in Campeche an. Es war schon sehr dunkel. Das Hotel war sehr schick. Es befand sich im historischen Zentrum der Stadt, nahe der Fußgängerzone, die einst die Verlängerung eines Bootssteges war. Es hatte einen kleinen Innenhof und hatte einen ersten Stock. Hier war unser Zimmer untergebracht. Wir machten uns frisch und dann ging es 30 Minuten später auch schon auf die Stadtrundführung mit Thomas.

Als wir um halb neun losgingen, war es immer noch sehr warm. Jacken brauchte man nicht. Thomas zeigte uns einen Teil der Altstadt und den Zocalo, mit der großen und sehr schönen Franziskanerkirche. Besonders auffällig waren die blinkenden Lichter überall. Thomas sagte, dies sei die chinesische Weihnachtsbeleuchtung, die die Spanier da gelassen haben. Auf dem Zocalo stand außerdem ein großer künstlicher Weihnachtsbaum. An den Bäumen hingen Leuchketten von den Ästen herunter und künstliche Sterne hingen schon in den Fenstern.

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Der Rundgang dauerte nur eine halbe Stunde, da die Restaurants hier um 22 Uhr die Küche zumachten. Wir hatten auf dem Stadtrundgang von der hiesigen Spezialität Pollo Pibil gehört, Hühnchen das in Bananenblättern eingewickelt wird und in der Erde mit heißen Steinen gegart wird. So etwas kannten wir doch aus Peru. Das hörte sich doch lecker an. Schnell war das Lokal wiedergefunden und wir bekamen sogar noch einen Tisch für sechs. Zu dem Pollo Pibil bestellten wir noch Pescado a la Veracruzana. Es dauerte nicht lange, bis das Essen kam. Das Essen war saulecker! Es war schön, einmal eine echte mexikanische Spezialität so lecker zubereitet zu essen. Zum Abschluß bekamen wir noch einen Tamarinden-Tequila Cocktail, der auch ziemlich lecker war.

Danach ging es zurück zum Hotel und wir stellten noch 2 Tage des Blogs ein, danach fielen wir dann ins Bett und schliefen trotz der immer noch hohen Temperaturen sehr schnell ein.

1 Kommentar

  • Helga un Karl sagt:

    Hallo Ihr Beiden,
    Bis jetzt ist nur ein Bericht gekommen (23.11.)Das war ja ein schöner Tag.
    Wegen Montezuma habe ich mich schon gewundert, daß Ihr außerhalb,der
    Hotels oder entsprechender Lokale rohe Säfte konsumiert.
    Das Bild vom Sonnenuntergang ist phänomenal.
    Schöne Grüße
    Helga und Karl