16.11.2014 – Von Oaxaca über Monte Alban nach Oaxaca

Heute konnten wir ausschlafen. Der Aufbruch nach Monte Alban war erst für 9 Uhr geplant. Wir kamen dann auch um zehn nach 9 aus dem Hotel los und brachen auf nach Monte Alban. Es war schon sehr warm und sonnig. Die Temperaturen waren wieder auf 28 Grad prognostiziert. Der Himmel war strahlend blau, keine einzige Wolke war zu sehen.

Sonnenschutz

Sonnenschutz

Um kurz vor 10 kamen wir beim einstigen Kulturzentrum der Zapoteken an. Wir waren schon nicht mehr die einzigen, denn da Sonntag war, nutzten auch sehr viele Mexikaner die Möglichkeit, umsonst ins Museum und zu kulturellen Stätten zu kommen. Während Thomas am Eingang auf die Toilettengänger wartete und anschließend die Fragen von Alexander beantwortete, der eigenlich immer etwas zu fragen hatte, kamen immer mehr Mexikaner die Treppen zum Eingang hinauf.

Monte Alban ist eine der großartigsten Pyramidenanlagen Mexikos. Das Siedlungsgebiet mit seinen vielen Gebäuden erstreckt sich über etwa 40 Quadratkilometer und die ersten Gebäude wurde vor etwa 2000 Jahren gebaut.

Vom Eingang der Anlage, wo wir zunächst ein kleines Modell der Anlage sehen konnten, führte ein gewundener Pfad den Hügel hinauf zur sogenannten Plataforma Norte. Wir konnten hier schon einen ersten Blick auf die Anlage werfen, Zwischen den vorderen Pyramiden blitzten immer wieder andere Gebäude aus dem Hintergrund auf.

An der Ostseite der Plataforma Norte befand sich ein Ballspielplatz, wie wir ihn in den letzten 8 Tagen schon diverse Male in den Pyramienanlagen gesehen hatten. An diesem Ballspielplatz fehlten die im Anthropologischen Museum ausgestellten Ringe, die oft an den Seitenwänden angebracht und das „Tor“ darstellten. In dieser Anlage bestanden die Tore aus Löchern in den Ecken der Spielfläche.

Ballspielplatz

Ballspielplatz

Während wir in der stärker werdenden Sonne durch die sehr imposante Anlage spazierten, erfuhren wir von Thomas sehr viel über die Kultur der Atzteken, Olmeken, Zapoteken und Mayas.
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Er verstand es, aus dem Stehgreif auf Fragen zu reagieren und mit einem Mal eine 30 minütige Abhandlung über die verschiedenen Theorien der Siedlungsgeschichte Mittelamerikas zu geben. Wir suchten uns die schattigsten Plätze um seinen Worten zu lauschen.
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Es war eine äußerst interessante Vorlesung in Anthropologie und Geschichte, von der ich mir wünsche, sie wäre so zu meiner Schulzeit in dieser Umgebung abgehalten worden. Unter den  Bedingungen wäre das Lernen viel einfacher gewesen.

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Auf der Anlage Monte Alban sahen wir auch einige Gräber, die von Alfonso Caso gefunden worden waren. Eines der Gräber war zur Fundzeit 1932 reich gefüllt gewesen. Diese Fundstücke würden wir später noch zu sehen bekommen.

Aber als nächstes ging es nach dem Besuch Monte Albans erst einmal zum Mittagessen.

Wir verliessen die Anlage gegen 13 Uhr 30 und fuhren nach Oaxaca zurück. In der Innenstadt suchten wir uns ein nettes Restaurant, in dem wir alle Platz hatten. Laut Speisekarte waren es alles mexikanische Gerichte, dementsprechend scharf würde das meiste sein. Allerdings waren die Preise für mexikanische Verhältnisse ungewöhnlich hoch. Es assen nicht alle und die bestellten Gerichte kamen auch nicht immer zusammen, aber mittlerweile hatten wir uns an diese Art des Service gewöhnt. Es war eben wirklich so, „Manana, Manana“.

Am Nachmittag besuchten wir ein dominikanisches Kloster ganz in der Nähe.
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Es hatte bis vor kurzem noch als Kaserne für das Militär gedient. Das Kloster, welches mit seinen hohen Mauern, den langen Gängen und den vielen Zimmern wie eine Burg des Mittelalters wirkte, beherbergte die Fundstücke aus Grab Nummer 7 aus der Anlage Monbte Alban.
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Nicht nur das Kloster hat uns sehr beeindruckt, auch waren wir überrascht, wie gut erhalten die Fundstücke aus dem Grab waren. Selbst die Ketten schienen noch komplett erhalten zu sein, als hätten Sie immer nur hinter den Vitrinen gelegen.

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Nach dem Kloster ging es wieder auf die Straße und wir setzten den Stadtbummel fort. Beeindruckend waren die vielen bunten und vor allem sehr geschichtsträchtigen Bauten der Stadt. Der frühere Präsident Benito Juarez kam aus Oaxaca und es gab einige Gebäude, zu denen er oder seine Gefolgsleute oder Familie eine besondere Bedeutung hatten. Thomas kannte sie alle. Man könnte nun sagen, dass dies sein Job ist. Aber in der Art, wie er uns die Informationen vermittelt, kommt er doch sehr stark an unsere Andrea aus Peru oder an Birté aus Indien heran, die uns damals von Studiosus zur Seite gestellt wurden und uns Land und Leute auf eine fast unnachahmlich, begeisternde Weise nahegebracht hatten. Sibylle und ich messen nun jeden Reiseleiter an diesen beiden Vorbildern, was eigentlich nicht fair ist, denn die meisten machen objektiv einen guten Job. Aber Andrea und Birte waren einfach herausragend. Thomas kam ihnen schon sehr nahe.

Er führte und in der einsetzenden Dämmerung zum lokalen Markt, wo wir genau sehen konnten, was die Mexikaner an Obst, Gemüse, Fisch und Fleisch einkaufen konnten. Das Gedränge auf dem Markt war wieder sehr groß. Wir konnten nur hintereinader gehen und hörten leider nicht, was Thomas vorne sagte. Aber da die meisten aus der Gruppe sowie ins Hotel wollten, brachen wir den Marktbesuch ab und gingen Richtung Hotel. Der Weg zum Hotel führte uns an einem Schokoladengeschgäft vorbei. Wir probierten und kauften sehr leckere Schokolade. Auf den Genuss freuen wir uns schon jetzt, auch wenn es bis zum Verzehr zu Hause noch etwas hin ist.

Zurück im Hotel machten wir uns kuzr frisch, verstauten die nicht notwendigen Dinge im Koffer und schauten nach neuen Mails und Kommentaren im Blog. Wir freuen uns sehr, wieviele Kommentare auf dieser Reise eingehen. Jeden Morgen ist das erste was wir machen, das überprüfen des Posteingangs!

Anschließend gingen wir dann hinunter in die Lobby und mit Kerstin, Jörg, Linda, Sebastian und Alexander zurück zum Zocalo, wo wir nach einem erneuten, aber diesmal kurzen Bummel über den kleinen Nonfoood Markt ein Restaurant für den Abend suchten.
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Am Zocalo war alles zu teuer, also gingen wir in eine Seitenstraße. Dort fanden wir nach kurzer Zeit ein gut besuchtes zapotekisches Restaurant.Wir mussten etwas warten, bis ein Tisch frei war, doch dann konnten wir endlich bestellen. Ich möchte nicht großartig erwähnen, dass der Service etwas schwach war. Dreckiges Geschirr sollte einfach schnell abgeräumt werden. Aber es wurde trotz des wieder typischen „Manana, MAnana“ Verhaltens ein netter Abend zu siebt.

2 Kommentare

  • Helga und Karl sagt:

    Hallo Ihr Lieben,
    wir meinen, daß Euch nach der Pflaume Kai jetzt auch ein sehr guter
    Reiseleiter zusteht, man hat viel bessere Eindrücke von dem Reiseland
    Damals hatten die Mariachi-Musiker immer Mexikanische Tracht an.
    Gute Weiterreise un viele Grüße
    Helga und Karl.

  • Kathrin + Jo sagt:

    Tschüss Kai, hallo Thomas! Endlich 🙂 Dann könnt Ihr die Reise ja nun endlich genießen!!! Auch wenn es als Leser durchaus auch mal amüsant war mit Kai 🙂

    Erstaunlich, dass ihr anscheinend stets irgendwo funktionales WLAN findet, so dass ihr uns regelmäßig auf dem Laufenden haltet. Sehr schön.

    Nur das Essen scheint diesmal nicht immer sooo ein Genuss zu sein….

    Liebe Grüße
    Kathrin und Jo