01.03.2025:Wanaka und Roys Peak

Wir sind heute früh aufgestanden, denn wir wollten wieder eine Gipfelwanderung machen. Roys Peak sollte unser Ziel sein, eine der bekanntesten Wanderung in Süd-Neuseeland. Sie führt auf einen Berggipfel im Mount Aspiring Nationalpark. Der Gipfel liegt auf 1530 m.

Wir packten unsere Koffer, luden das Auto voll und machten uns auf den Weg nach Wanaka, das gut 55 km entfernt lag. Um nach Wanaka zu kommen, gibt es zwei Routen. Eine kurze und eine lange. Unser Navi wählte die kurze Route, die leider erst einmal in Serpentinen den Berg hinauf führte. Das war landschaftlich sehr schön, aber so direkt nach dem Aufstehen auch etwas anstrengend, vor allem wenn hinter einem Neuseeländer in ihren Autos unterwegs sind, denen man als Tourist grundsätzlich viel zu langsam ist. Wir fuhren einige Mal in die dafür vorgesehenen Buchten am Rand und ließen die schnelleren Neuseeländer überholen. So hatten wir mehr Zeit, uns die Gegend anzuschauen.

In Wanaka suchten wir uns dann erstmal ein Frühstückslokal und wurden auch schnell fündig. Nach dem Frühstück fuhren wir dann noch kurz an den See, um uns den berühmten Wanaka-Tree anzuschauen, doch der Wanaka See führte zu wenig Wasser, so dass der Baum nicht im Wasser stand, sondern auf dem trockenen. Auch hier macht der Klimawandel nicht halt.

Also fuhren wir weiter zu Roys Peak. Dort angekommen waren wir etwas erschrocken, weil der Parkplatz ziemlich voll war. Aber ein paar freie Plätze gab es noch, so dass wir schnell parkten und dann unsere Rucksäcke aus dem Auto nahmen. Dann ging es los. Zur Sicherheit machten wir ein Bild unseres Kompasses, der 330 Höhenmeter anzeigte. Das Wetter war ideal für diese Wanderung. Es war nicht zu warm und bewölkt. Wir hatten zwar Wasser dabei, aber zum Glück mussten wir nicht in der prallen Sonne wandern. Der Weg zur Spitze ist 8 km lang. Als wir von unten nach oben schauten, konnten wir das Ziel auf 1530 m nicht einmal erkennen. Auch der Pfad selber war von unten nicht zu erkennen.

Wir gingen los und gleich der Beginn des Weges war sehr steil. Der Weg war zwar meist recht breit, aber sehr sandig und mit viel Geröll bedeckt. Man musste sich schon konzentrieren, um nicht unverhofft wegzurutschen. Darum machten wir kleine Schritte, um immer einen sicheren Stand zu haben. Für die Landschaft hatten wir während des Aufstiegs leider nicht immer einen Blick, denn der Weg war schon ziemlich anstrengend. Schnell zogen wir uns die erste Lage an Kleidung aus, dann die zweite und die dritte. Uns lief trotz bewölktem Himmel der Schweiß übers Gesicht.

Auf den Grasflächen am Hang waren vereinzelt immer mal wieder Schafe und Kühe auszumachen. Einige Schafe liefen vor uns weg, andere schauten uns neugierig an.

Stück für Stück schieben wir uns nach oben und erreichen dann nach gut 2 Stunden den Lookout. Da dort gerade viele Wanderer ihre Pause machen und wir nicht aus dem Rhythmus kommen wollen, beschließen wir, noch die letzten 1,5 km zum Gipfel weiterzugehen und dort eine Pause zu machen. Auch wenn der Weg noch mal wieder so steil und geröllig ist, wie am Beginn der Wanderung, gehen wir weiter und erreichen nach weiteren ca 40 Minuten den Gipfel. Wir sind überwältigt. Sibylle ist so bewegt und erleichtert, dass sie es wirklich geschafft hat, dass ihr sogar ein paar Tränen kommen. Relativ ungeübt haben wir es geschafft, mal eben 1250 Höhenmeter zu bewältigen.

Heute morgen beim Frühstück waren wir noch nicht so sicher gewesen, dass wir es schaffen. Aber wir haben es gepackt und waren unendlich stolz auf uns. Zur Belohnung ruhten wir uns aus und verspeisten unseren mitgebrachten Proviant. Die Kulisse dafür war perfekt. Wir hatten einen wundervollen Blick auf den Lake Wanaka und die Berge des Mount Aspiring Nationalparks, zu dem Roys Peak gehört.

Es muss noch erwähnt werden, dass es auch ein paar Menschen gab, die den Track als Laufstrecke nutzten und sowohl hinauf an uns vorbei liefen, als auch wieder hinab. Ob das so gut für die Gelenke ist…

Dann mussten wir aber leider wieder an den Abstieg denken und gingen langsam zurück. Wir hielten noch kurz am Lookout und machten ein paar letzte Fotos, dann gingen wir den Serpentinenweg wieder runter.

Der Rückweg ging etwas schneller, aber war nicht weniger anstrengend. Die Knie wurden ganz schön belastet. Wir mussten auch wegen des Gerölls sehr aufpassen. Aber alles klappte gut und wir kamen nach 2,5 h reiner Gehzeit wieder unten am Auto an und hatten 16 km und 1250 Höhenmeter bewältigt (rauf wie runter).

Auf dem Weg nach unten kamen uns auch immer noch Menschen entgegen. Wir fragten ein Pärchen, was der Grund dafür ist, denn wir konnten nicht glauben, dass sie den Weg bis zum Gipfel und den Rückweg noch im Hellen schaffen würden. Sie erklärten uns, dass sie sich von oben den Sonnenuntergang anschauen wollen und für den Rückweg im Dunkeln dann gute Taschenlampen dabei hatten. Das ergab Sinn und wir drückten die Daumen, dass sich die Wolken noch verziehen würden. 

2 Kommentare

  • Ingrid sagt:

    Hallo ihr Lieben, tolle Leistung und
    super Bilder👍 weiter so.
    Liebe Grüße Ingrid

  • Helga sagt:

    Hallo,
    Ihr seid ja wirklich tüchtig und könnt auf die Leistung
    zu recht stolz sein- Die Landschaft ist aber auch einzig.
    Über die Bilder habe ich mich
    sehr gefreut. ich wünsche Euch weiter tolle Touren!
    Viele Grüße Helga

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