17.11.2021: Hoch über Masca

Unsere Wandertouren scheinen immer etwas früher zu beginnen. Heute müssen wir bereits um 8 Uhr 25 am Busbahnhof sein. Doch das macht uns nichts. Am Busbahnhof treffen wir wieder Marie von Aventura Wandertouren. Dies ist die zweite Tour, auf der sie uns Teneriffa zeigt. Mit ihr und ca. 17 anderen Wanderern geht es in Richtung Masca Schlucht, also in den Westen Teneriffas. Ein paar bekannte Gesichter sind auch heute wieder dabei. Das macht so eine Wanderung doch schon gleich viel angenehmer. Man ist gleich in der richtigen Stimmung.

Die Busfahrt dauert knapp 1 Stunde und 15 Minuten. Die Strecke ist uns größtenteils bekannt. Wir fahren an Icod vorbei, wo der älteste Drachenbaum Teneriffas steht. Doch ab Icod nehmen wir einen anderen Weg als nach Garachico, wo wir schon einmal waren. Es geht hinauf ins Gebirge. Wir fahren noch einige Zeit in Serpentinen den Berg hinauf und sehen immer wieder vereinzelte Häuser. Selbst hier oben wohnen noch Menschen. Wir fahren bis kurz hinter Erjos und der Bus hält mitten an der Straße auf einem kleinen Hügel. Als wir den Bus verlassen, weht uns ein kalter Wind entgegen und wir sind froh, heute auf kurze Hosen verzichtet zu haben. Wir ziehen erst einmal alles an, was wir so im Rucksack mitgebracht haben. Dann wird es angenehm und wir lauschen Maries Worten. Aber viel sagt sie zu Beginn noch nicht, denn wir wollen alle erst einmal aus dem kalten Wind heraus und gehen langsam den Weg hinauf. Es ist ein breiter, ausgetretener Fußweg, der mit den typischen Gelb-Weißen Markierungen versehen ist. Marie erklärt uns, dass damit die offiziellen Wanderwege auf Teneriffa gekennzeichnet sind, die auch gepflegt werden. 

Für die heutige Wanderung, die den Titel „Hoch über Masca“ trägt, geht es insgesamt 230 m hinauf und 480 m hinab. Wir bewegen uns im Teno Gebirge zunächst durch einen lichten Kiefernwald und gelangen bald darauf auf einen fantastischen Höhenweg. Nach rechts blicken wir auf den Felsen und Steine, zur linken Seite ist der Weg von Kiefern gesäumt und wir sehen schon tiefe Schluchten unter uns.

Marie erklärt uns, dass wir uns hier im Teno Gebirge an der Wetterscheide von Nord- und Südseite der Insel befinden. Im Süden ist es heiß und trocken, im Norden eher etwas milder und feuchter. Wir bemerken dies auch selber an den ständig wechselnden Winden hier oben. Doch das Wetter macht uns nichts, wir genießen die fantastischen Ausblicke auf die Landschaft um uns herum.

Im Hintergrund konnten wir auf La Gomera blicken. Je weiter wir kommen, desto näher kommen wir der Masca Schlucht. Schon bald erkennen wir auch ohne Maries Erklärung den charakteristischen Felsen, der oberhalb der Schlucht thront.

Erinnerungen an unseren Aufenthalt von vor 10 Jahren kommen hoch. Doch damals war es nicht so voll an Touristen. Wir schauen hinab und sehen Autos, die sich dicht an dicht am Straßenrand reihen und dort parken. Und dabei ist es nicht einmal möglich, an einem normalen Wochentag in der Masca Schlucht zu wandern. Genau wie der Teide kann das im Moment nach der Neueröffnung nur am Wochenende erfolgen.

Rechts befindet sich der Ort Las Portelas, in dem wir nachher einkehren werden. Doch bis dahin ist es noch ein Stückchen zu wandern.

Unterwegs erklärt Marie uns wieder sehr viel über die Flora und Fauna Teneriffas. Einiges davon ist uns mittlerweile bekannt, da wir ja bereits einige Touren unternommen haben. Aber auf diese Art wird das Wissen präsenter. Der Weg ist einfach zu gehen und wir strengen uns nicht großartig an, ab und zu muss man sich etwas konzentrieren, dass man nicht auf einen losen Stein tritt. Aber es ist eine sehr schöne und abwechslungsreiche Wanderung.

Nachdem wir auf den Bergrücken gestiegen sind und den fantastischen Ausblick auf die Masca-Schlucht genossen haben, ging es wieder ein Stück abwärts über enge Pfade im Schutz der Kiefern und der Baumheide. Marie zeigte uns auch Lorbeer, Fenchel und die typischen Sukkulenten, die wir jetzt schon auf einigen Wanderungen gesehen haben. Wir sahen auch viele Agaven und Kakteen.

Nach einer wirklich sehr schönen Wanderung kamen wir schließlich in dem kleinen Ort Las Portelas an. Dort gingen wir in ein Restaurant, das laut Marie sehr beliebt ist und am Wochenende immer ausgebucht ist. Wir bekamen noch einmal Gelegenheit, typische kanarische Speisen zu probieren und bestellten ein paar Tapas, nämlich Queso Asado und kanarische Schrumpelkartoffeln. Während des Essens saßen wir an 6er Tischen und unterhielten uns nett. Dabei erfuhren wir, dass man in dem Hotel Valle de Mar, an dem wir schon etliche Male abends vorbeigegangen waren, gut auf der Dachterrasse sitzen konnte, auch wenn man kein Hotelgast ist. Das nahmen wir zum Anlass, dies nach unserer Rückkehr nach Puerto auszuprobieren. Zu Essen brauchten wir nach dem leckeren Mal in Las Portelas nicht mehr viel, so dass es im Valle de Mar dann nur einen Cocktail und etwas Süßes gab. Insgesamt war es wieder ein super schöner Tag gewesen.

1 Kommentar

  • Helga sagt:

    Hallo, eine ähnliche Tour machten wir 1986, (das war wohl in der 1. Woche.)
    Aber so gut ausgeschildert war die Gegend damals noch nicht.
    Das war natürlich auch mit einem Wanderführer. Über das EL Tope hast Du
    bisher nur das gute Frühstück erwähnt?!
    Die Pflanzenbilder gefallen mir gut, Helga

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