14.11.2021: Teide Nationalpark

Als wir gestern durch die Stadt zurückgegangen sind, kamen wir an einem Cafe vorbei. Dort entdeckten wir im Vorübergehen Prospekte für Wandertouren von zwei verschiedenen Anbietern. Es waren viele interessante Touren dabei und nach etwas hin- und herüberlegen entschieden wir uns für eine Tour mit Aventura Wanderreisen im Teide Nationalpark. Die Tour war als Einsteigertour klassifiziert. Der Vorteil dieses Anbieters und auch von Heidis Wandertouren war, das man sich nicht anmelden musste, sondern einfach zum angegebenen Zeitpunkt am Busbahnhof von Puerto sein musste. 

Wir schlenderten also nach dem Frühstück zum Busbahnhof, die Sonne brannte schon recht stark. Am Bahnhof lernten wir sogleich Christian kennen, den Aventura Wanderführer für diesen Tag. Er trug einen gelben Pullover mit Firmenlogo und war damit gut sichtbar. Er machte einen sehr sympathischen Eindruck. Nach und nach gesellten sich andere zu der Tour dazu und Christian bat uns, uns schon einmal in die Schlange für den Bus zum Teide einzureihen, damit wir auch möglichst alle mit dem ersten Bus hochkommen.

Als wir nach einiger Zeit einmal zurückschauten, war die Schlange auf etwa 30 Meter angewachsen. Aber klar, es war zum einen Sonntag und außerdem ein Bombenwetter. Obendrein erfuhren wir von Christian, dass die Touren zum Teide erst seit kurzer Zeit wieder stattfanden und auch nur am Wochenende.

Wir stiegen in den Bus und fuhren los. Die Fahrt auf den Teide dauerte etwa 90 Minuten, dann hielt der Bus an der Seilbahnstation und wir stiegen aus. Es gab noch eine kurze Toilettenpause, dann erhielten wir von Christian eine kurze Einweisung über den Ablauf der Wanderung. Unser Ziel war Roques de Garcia, wo Sibylle und ich vor ein paar Tagen schon den Sonnenuntergang erlebt hatten. 

Von der Seilbahnstation überquerten wir die Straße und betraten den vulkanischen Boden, eine gigantische Kraterebene, in deren Mitte sich der Teide befindet. In der Ferne war noch ein Teil des Kraterrandes zu sehen, das vulkanische Gestein ragte hoch empor und Christian erklärte uns während der Wanderung sehr viel über das Thema Vulkanismus, über die verschiedenen Gesteinstypen und die Mythologie der Guanchen in Bezug auf den Teide.

Die Wanderung führte uns über staubigen roten Vulkansand, die Vegetation war karg und bestand überwiegend aus einer speziellen Ginsterart und einigen anderen Sträuchern, die sich an die lebensfeindliche Umgebung gewöhnt hatten.

Christian blieb immer wieder stehen und erklärte geduldig und witzig, so dass es Spaß machte, ihm zuzuhören. Zu Beginn wanderten wir vom Teide fort und schauten uns immer wieder um. Es hatte den Anschein, als würden wir uns gar nicht von ihm entfernen, doch dann schlängelte sich der Weg und wir wanderten parallel zum Teide und hatten ihn von der Seite. 

Unsere Mittagspause nahmen wir inmitten eines kleinen Areals von Häusern zu uns, die im letzten Jahrhundert als eine Art Kurort für Kinder mit Tuberkulose gedient hatten. Aufgrund der guten Luftbedingungen in über 2000 m Höhe war das Gebiet um den Teide ideal für Lungenkrankheiten. Doch schon seit Jahren sind die Steinhäuser verlassen und sollen bald abgerissen werden. Ein Unterfangen, das laut Christian, noch Jahre dauern kann, denn bis in Spanien eine Entscheidung umgesetzt wird, kann viel Zeit ins Land gehen. Er muss es wissen, denn Christian, der eigentlich aus Österreich kommt, lebt schon seit 8 Jahren auf Teneriffa.

Neben seinen tollen Erklärungen versteht Christian es auch sehr gut, Werbung für Aventura zu machen. Die anderen Wanderungen, die man bei diesem Unternehmen machen kann, klingen alle sehr gut und wir sind am Überlegen, unsere Pläne etwas umzustellen. Doch die Entscheidung wird erstmal vertagt, dann schon geht es weiter.

Der Weg schlängelte sich am Rand des Kraters am Boden entlang und führte uns auf das Hotel Parador zu, ein staatliches Hotel. Auf jeden Fall liegt es sehr einsam und es muss fantastisch sein, hier in der Nacht vor das Hotel zu treten und den Sternenhimmel zu beobachten! Wir sahen das Hotel schon von weitem und von da an dauerte es nicht mehr lange, bis wir das Gebäude erreichten. Wir waren eine schnelle Wandertruppe und erreichten unser Ziel, den Roques de Garcia, gegen 14 Uhr 30. Der Bus zurück nach Puerto sollte erst um 16 Uhr abfahren, so dass wir noch etwas Freizeit hatten. Diese nutzten Sibylle und ich, um den Felsen Roques de Garcia noch einen Besuch abzustatten. 

Die Fahrt nach Puerto dauerte wieder gut 90 Minuten. Zurück im Hotel wurde geduscht und auf dem Balkon gechillt. Zum Abendessen ging es dann ins Restaurant Pache, wo wir lecker gegessen haben und den tollen Abend schön ausklingen ließen.

1 Kommentar

  • Helga sagt:

    Hallo, einige der Motive habe ich bestimmt schon an Ort und Stelle im
    Original gesehen, es ist immer wieder achön. Ich kann mich ja für
    die verschiedenen Felsformationen begeistern, so etwas haben wir
    hier ja nicht.
    Ich bin gespannt, was als Nächstes dran ist!
    Viele Grüße Helga

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