Tag 17: 13.11.2018, Canyon Lodge Gondwana

Nach dem Frühstück brechen wir auf zu einer Fahrt in den Fish River Canyon. Mit uns kommt ein indisches Ehepaar, die aber nun in England leben. Er ist Arzt und sie Doktor in Geografie an der Open University. Beide sind sehr nett.
Die Lodge liegt nicht direkt am Canyon, wie die letzte Lodge, sondern ein paar Kilometer im Hinterland. Schon auf dem Weg zum Rand des Canyons begegnen uns im Gondwana Canynon Park einige Tiere, ein paar Springböcke und Strauße. Es ist bereits wieder sehr warm, doch die Fahrt im offenen Jeep bringt etwas Abkühlung und weht unsere Haare ganz schön durcheinander. Entgegenkommende Autos ziehen eine Staubfahne hinter sich her, so dass wir unsere Köpfe wegdrehen. Doch der Wind steht günstig für uns und bläst den Staub von uns weg.
Unser Fahrer führt uns zu einigen Aussichtspunkten des Canyons.

Wir hatten ursprünglich verstanden, das es mit dem Fahrzeug hinunter in den Canyon geht, doch das ist nicht der Fall. Aber die Aussicht vom oberen Rand des Canyons ist wirklich wunderschön.

Uns offenbart sich eine Struktur und Tiefe, die wir von der anderen Seite des Canyons nicht wahrgenommen haben. Von der Fish River Lodge und den dortigen Aussichtspunkten war der Blick auch sehr schön, aber hier ist man noch näher dran und erkennt den Boden des Canyons.




Wir erfahren von unserem Guide, dass dort unten jedes Jahr viele mehrtägige Wanderungen stattfinden. In der Wintersaison ist die Temperatur noch erträglich, aber seit Oktober ist es nicht mehr möglich, diese Wanderungen durchzuführen. Wir kommen zu einem Aussichtspunkt, der gleichzeitig der Notaustieg für die Wanderer ist, die nicht bis zum Ende gehen können. Der Blick hinab ist sehr steil und schon der Notausstieg erscheint mir doch sehr waghalsig und gefährlich. Unser Guide erzählt uns, das jeder Wanderer vor Antritt eine ärztliche Untersuchung durchlaufen muss, die bescheinigt, dass er fit genug für die Wanderung ist.
Nach dem 3-stündigen Canyon Drive geht es zurück zur Lodge und wir verbringen den Tag auf der Terrasse der Lodge und beschäftigen uns damit, unsere Bilder gegenseitig zu sichern und ein wenig in den Reiseführern zu lesen.
Am späten Nachmittag brechen wir zu einer weiteren Fahrt im Jeep auf. Dieses Mal sind wir nur zu viert. Kaum sind wir gestartet, sehen wir schon die ersten Springböcke und Kudus zwischen den Felsen oder unter Bäumen im Schatten. Auch den Tieren ist es im Moment viel zu heiß und so ist es kein Wunder, dass kaum ein Tier in der offenen Steppe zu sehen ist. Aber unser Fahrer Jackson hat sehr gute Augen, wie alle Naturguides eigentlich, und entdeckt auch die im Schatten geschützten Tiere.
Die Fahrt in diesem Jeep ist nicht ganz so zügig wie am Vormittag, aber dafür umso abenteuerlicher. Er fährt mit seinem Jeep über steinige Wege, bei denen ich sofort wieder an geplatzte Reifen denken muss.


Doch Jackson lenkt den Jeep sicher durch die Landschaft und erklärt uns unterwegs immer wieder mal ein paar Details über die Pflanzen und die hier lebenden Tiere.



Wir sehen sehr viele Springböcke, Kudus, Oryxantilopen, Strauße und kurz vor dem Sundowner sogar eine kleine Herde von Bergzebras. Sie sind aber sehr scheu und laufen immer wieder vor uns davon, so dass es sehr schwer ist, ein paar gute Fotos von ihnen zu machen.


Dann stoppen wir mit dem Jeep und bereiten alles für den Sundowner vor. Der Himmel ist heute nicht frei von Wolken, doch das tut dem Sonnenuntergang keinen Abbruch. Die Stimmung ist auch so sehr schön und die Sonne taucht die Wolken in wunderschöne violette und rote Farben. Bei einem leckeren Gin Tonic und etwas zu knabbern genießen wir die Abendstimmung.
Dann geht es wieder zurück zur Lodge. Auch im fast Dunkeln entdecken wir noch einige Tiere auf der Rückfahrt. Sie scheinen sich nun auch näher an uns heranzutrauen, aber sobald wir zu nahe kommen, laufen sie davon.
Als wir bei der Lodge ankommen, hat das Abendessen bereits begonnen. Gedeckt wurde im Außenbereich. Leider sind fast alle Tische ziemlich dunkel und es ist außerdem sehr windig. Als Konsequenz ist das Essen relativ kalt und wir sehen nicht einmal, was wir essen. Es wird somit ein kurzes Abendessen für uns und wir ziehen uns zurück auf unsere Zimmer.

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