Tag 14: 10.11.2018, Lüderitz

Heute sind wir um 8 Uhr zur Katamaran Tour verabredet. Charlotte, unsere Gastmutter in der Pension Zur Waterkant, hat sich darum gekümmert, dass wir Karten für die Fahrt bekommen haben. Wir nehmen nur ein kurzes Frühstück ein und steigen dann ins Auto, um hinunter zum Hafen zu fahren. Am Hafen parken wir gegenüber der Seebrücke und dem markanten Gebäude von Maersk auf einem bewachten Parkplatz. Wir gehen die paar Meter zur Seebrücke und werden auch schon erwartet. Der Kapitän des Katamarans Penguin begrüßt uns und wir gehen an Bord und nehmen Platz. Kurz darauf geht es auch schon los und wir verlassen bei sehr frischen Temperaturen den Hafen von Lüderitz. Beim an Bord gehen haben wir alle Halstücher bekommen. Nach wenigen Minuten wissen wir, warum!
Als wir die Bucht verlassen und auf das offene Meer zusteuern, weht uns ein sehr frischer Wind entgegen. Er dringt durch unsere Hemden und Jacken und wir ziehen alles an, was wir dabei haben. Das Halstuch findet als erstes Verwendung. Der Kapitän kommt zu jedem einzelnen Gast und redet ein paar nette Worte mit ihm oder ihr. Wir haben die Bucht von Lüderitz gerade verlassen, da tauchen vor dem Katamaran die ersten Delphine auf.

Der aktuelle Name dieser Delphine ist Benguela Delphin, benannt nach dem Benguela Strom.

Ein gutes Dutzend dieser knapp über einen Meter großen Tiere tummeln sich vor dem Boot und haben ihren Spaß daran, mit den Bugwellen zu spielen. Mit einem Mal tauchen sie ab und sind verschwunden, nur um kurz darauf an anderer Stelle wieder aufzutauchen.
Der Katamaran fährt immer recht nah der Küste bis nach Halifax Island, wo sich eine sehr große Eselspinguin Kolonie befindet. Diese kleinen putzigen Tiere tummeln sich zu hunderten am Strand und auf den Felsen. In kleinen Grüppchen watscheln sie ins Wasser und tauchen ihren kleinen schwarz-weißen Köpfe unter Wasser. Eine ganze Weile bleiben wir in Warteposition vor Halifax Island und beobachten die Tiere, die Kälte ist uns egal.



Mit einem Mal steht ein Angestellter des Kapitäns neben uns und bietet uns eine heiße Schokolade an. Was für ein passender Moment!
In der Ferne sehen wir ein paar Delphine springen und der Katamaran nimmt erneut Fahrt auf, um dorthin zu kommen. Wir kommen wieder einer ganzen Familie von Delphinen sehr nahe, doch immer wieder sind die Kameras auf den falschen Punkt gerichtet. So richtig bekommt keiner von uns einen springenden Delphin vor die Linse.
Irgendwann müssen wir leider die Fahrt Richtung Lüderitz antreten. Auf dem Weg entdecken wir plötzlich die große Fontäne eines Wales am Horizont und erneut nimmt der Katamaran Fahrt in Richtung Meer auf. Er schiebt sich durch die Wellenberge, bis zu 6 Meter hoch werden wir in die Luft gehoben und fallen dann wieder herab. Einige von den Passagieren werden ordentlich nass an den Beinen.
Leider lässt sich der Wal nicht mehr blicken, ihn zu suchen auf offener See wäre zu aufwendig und wir treten die Heimreise an.
Zurück in Lüderitz springen wir ins Auto und fahren nach Kolmanskoppe. Kolmanskoppe ist eine der ersten Diamantenminen in Namibia gewesen und wurde um 1914 errichtet. Die Geschichte von Kolmanskoppe ist ähnlich der von Pomona, doch sich die Häuser hier teilweise besser erhalten als in Pomona.
Wir machen die 11 Uhr Führung mit und erfahren viel über die Geschichte von Kolmanskoppe. Unser Guide, eine Frau in den 70ern, kennt sich sehr gut aus und führt uns durch die Eismacherei und die Schlachterei. In beiden Gebäuden sehen wir noch einige recht gut erhaltene Maschinen, die zur Eisherstellung und zur Kühlung benutzt wurden.

Nach der Führung haben wir dann noch etwas Zeit, allein über das Areal zu gehen. Wir schauen uns das Krankenhaus an, das Haus des Arztes und des Leiters von Kolmanskoppe.







Nach diesem wirklich sehr informativen und interessanten Aufenthalt fahren wir zurück nach Lüderitz und machen eine Pause im Restaurant Essenszeit am Hafen. Wir essen eine Kleinigkeit, dann geht es auch schon wieder weiter mit dem Wagen.
Wir starten zur Rundtour in den Norden, zum Diazpunkt und zum Leuchtturm. Der Weg dorthin führt über Schotterstraßen und vorbei an Flamingos und Schutzgebieten für Vögel.

Im Laufe des Nachmittags kommen wir an entlegene Orte, die Fahrt ist manches Mal recht abenteuerlich, doch unser allradgetriebener Wagen schafft den Untergrund.


Die Rundtour führt uns dicht an die Küste heran, bis hinauf in die Nähe der Halifaxinsel, wo wir am Morgen die Pinguine gesehen haben. Doch von unserer Seite können wir die Pinguine nicht sehen. Etwas schwerer zu finden als die Aussichtspunkte ist die Eberlanz-Höhle. Ein kleiner Marsch durch die Dünen und ein wenig Kraxelei durch schroffes Felsgestein ist notwendig, um die Höhle zu entdecken. Wir wollten schon fast aufgeben, doch Dieter hat sich aufgemacht und ist erst mal allein weiter durch die Felsen gewandert. Er musste sich einen Weg suchen, denn es gab nirgends ein Hinweisschild. Auf und ab ist er durch das Gestein gestiegen, wir ihm langsam hinterher. Schließlich hat er die Höhle gefunden und uns Bescheid gesagt. Die Höhle war zwar nicht so spektakulär, wie wir es uns erhofft hatten, aber das herumkraxeln in den Felsen hat viel Spaß gemacht.
Dann machen wir uns wieder auf den Heimweg nach Lüderitz. Wir fahren kurz ins Hotel uns machen uns etwas frisch, anschließend geht es auch schon wieder los zum Abendessen in den Diaz Coffee Shop. Der Coffee Shop wurde uns empfohlen und wir sind gespannt auf das Essen. Fast interessanter als das Essen ist letztlich die Bedienung, die sehr viel Spaß mit uns hat. Es ist ein lustiger Abend und wir gehen gesättigt und fröhlich wieder zurück in unsere Lodge.

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