So, 19.11.2017: Sansibar, 1.Tag

Unser erster Tag auf Sansibar. Der erste Eindruck: es war sehr schwül! Im Zimmer gab es Klimaanlage und einen Ventilator, doch sobald wir hinaus gingen, wurde es schier unerträglich warm.
Wir gingen zum frühstücken hinaus auf die Terasse, die direkt am Strand lag. Die Gemütlichkeit unserer letzten Lodge war uns noch in guter Erinnerung, doch das hier war das genaue Gegenteil.
Am Strand herrschte schon einiger Trubel, wir sahen viele Fischerboote und Ausflugsboote dort vor Anker liegen.
Während wir beim Frühstück waren, fing es mit einem Mal an zu regnen und wir wechselten in den überdachten Bereich. Doch bald darauf hörte es wieder auf.
Um 9 Uhr trafen wir uns mit Amour von der Agentur Amo Sansibar zu einer Stadtführung durch Stone Town, den historischen Teil Sansibars.

Wir gehen mit ihm durch die Altstadt und erfahren viel über die Geschichte Sansibars, über die vielen Völker, die hier geherrscht haben und wir sehen viele historische Gebäude. Leider ist Sansibar recht arm, viele Gebäude sind verfallen.

Alte Paläste in der Stadt stehen leer, das Haus der Wunder ist seit 5 Jahren nicht mehr geöffnet gewesen und soll schon lange renoviert
werden, doch trotz Angeboten aus dem Oman, dieses Haus zu renovieren und anschließend an Sansibar zu übergeben, passiert nichts.


Wir haben den alten Sultanspalast besucht, der zu einem Museum umgebaut wurde und konnten viele antike Möbel bestaunen und sahen auch das Zimmer der Prinzessin Saome, die Anfang des letzten Jahrhunderts einen deutschen Kaufmann geheiratet hat und mit ihm nach Deutschland geflohen ist.
Wir schlenderten durch die vielen kleinen verwinkelten Gassen der Altstadt. Auf dem Rundgang durch StoneTown besuchten wir auch einen einheimischen Markt.

Es wurden auch ein paar Gewürze gekauft. Es schien fast, als würde der ganze Gewürzstand leergekauft werden.

Es ging wieder zurück in die Altstadt. Amour war gerade dabei, uns die Bedeutung der Symbole auf den Eingangstüren zu erklären, als es anfing zu regnen.

Wir suchten unter dem Vordach Schutz und
warteten, bis der Regen wieder versiegte. Als der Regen nach einer halben Stunde endlich nachgelassen hatte, konnten wir weitergehen. Kaum war der Regen vorbei, kam die Sonne wieder hervor und brannte heiß und unerbittlich. Amour führte uns zu einem Museum, in dem über die Sklaverei in Sansibar berichtet wurde, über die Entstehung und das Ende der Sklaverei.

Das Museum war sehr interessant und es war erschreckend zu erfahren, was anderen Menschen damals angetan wurde. Wir besuchten auch die unterirdischen Kammern, in denen die Sklaven von ihrer Ankunft in Sansibar bis zum Verkauf auf einer Auktion meist mehrere Tage festgehalten wurden. Nach dem Museum und einer kurzen Stippvisite in einer Kirche sind wir dann in ein größeres Auto gestiegen und aus Sansibar Stadt herausgefahren. Es
ging es zu einer Gewürzfarm. Dort bekamen wir erst einmal etwas leckeres zu Essen serviert. Man hatte auf einer Plattform, die etwas in den Regenwald hineinragte, für uns einen Tisch mit allerlei reichlich gewürzten, orientalisch indisch angehauchten Speisen gedeckt. Es gab indischen Reis, Kochbanane und grüne Banane in leckerer Soße, Salat, Bällchen aus Bohnen geformt zusammen mit einer Minzsoße und gebratenen Thunfisch. Alles war sehr lecker.
Während wir aßen begann es wieder stärker zu regnen und wir wußten nicht so recht, was jetzt der weitere Ablauf war. Amour war etwas verhalten mit Informationen. Irgendwann sagte er dann, es würde jetzt weitergehen und wir stiegen wieder in den Wagen.
Wir fuhren ein paar Meter und bogen in einen Feldweg ein und waren auch schon an der Gewürzplantage angekommen. Kaum hatten wir das Auto verlassen, sahen wir auch schon die Kokosnussplantage, durch die wir gerade gefahren waren. Auf dem anschließenden Rundgang haben wir dann sehr viele Gewürzepflanzen und Obstsorten kennengelernt. Einiges kannten wir schon, doch bei vielen Dingen wußten wir nicht gleich, um welches Gewürz es sich handelte. Unser Guide durch die Plantage hat uns immer mal wieder ein Blatt zerrieben auf die Hand gedrückt und uns raten lassen. Einige Male lagen wir richtig, doch ein paarmal auch daneben.
Es gab Pfeffer und Zitronengras zu sehen, einen Vanillestrauch und die bekannte Jackfrucht. Wir sahen ganz frischen Ingwer und konnten davon probieren. Bei jenen Gewürzen, die auch als Heilmittel eingesetzt werden, erklärte uns Amour genau, wofür oder wogegen diese gut sind. Es gab einige Pflanzen, von denen die komplette Pflanze für diverse Anwendungsgebiete verwendet wird.

Wir sahen Limonen und Orangen, Ananas und Papaya und auch
Mango immer wieder zwischendurch.

Auch Nelken, Muskatnuss

und den Zimtbaum sahen wir. Es gab Kardamom zu probieren und auch Kukurma, das unsere Zungen und Finger gelb färbte, sowie einige andere Gewürze. Wir lernten die Currypflanze kennen und auch den Jodbaum. Dieser sondert eine Art Sirup ab, der gut geeignet ist, auf Wunden aufgetragen zu werden und diese zu desinfizieren.

Es gab auch einen Schokolodenbaum zu bewundern und den Robusta Kaffee sahen wir auch.
Dann war die Führung zu Ende und wir wurden zu einem Platz am Rand Kokosnussfeldes gebeten. Hier konnten wir einem Baumkletterer dabei zuschauen, wie er den Stamm hinaufkletterte und zwei Kokosnüsse abschnitt.

Diese bekamen wir dann zum probieren. Sowohl Saft als auch Fleisch waren sehr lecker. Außerdem wurden uns noch Kronen und Krawatten aus Blättern angelegt, sowie den beiden Frauen Ringe.
Dann sind wir Richtung Ausgang gegangen und haben noch etwas Obst zu Essen bekommen. Anschließend ging es zurück in die Stadt und wir haben uns mit Andrea getroffen, um zusammen zu Abend zu essen.

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Es ging zu einem Foodmarket, der in unserem Reiseführer beschrieben war. Dort gab es Fingerfood aller Art.Wir haben Pizza Sansibar Style gegessen, die uns Amur empfohlen hatte und
sind anschließend noch weiter geschlendert. So sind wir auf die Bar Mercury gestoßen, die als Erinnerung an Freddy Mercury von Queen eingerichtet wurde. Hier haben wir nett zusammengesessen und von unseren Plätzen auf den Hafen und speziell den Fähranleger geschaut. Dort wurde eine Fähre beladen. Das
dauerte ziemlich lange und mit einem Mal fuhr die Fähre los, obwohl die hintere Verladerampe noch nicht geschlossen war. Nach wenigen Metern Fahrt kehrte die Fähre um und legte erneut an. Es wurden noch ein paar Lkw’s an Bord genommen, bevor es endgültig los ging. Das losfahren der Fähre war auch für uns das Zeichen, zurück zum Hotel zu gehen.

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