Tag 17, 02.09.2019: Nach Kelowna

Heute ging es nach Kelowna. Der Weg führte uns immer näher an Banff und Jasper heran, doch zuvor waren noch ein paar andere Städte dran. Bevor wir uns aber auf den direkten Weg nach Kelowna im Okanagan Valley machten, statteten wir dem Visitors Center
des EC Manning Parks einen Besuch ab. Wir wollten noch ein wenig wandern und hofften auf eine nette Beratung durch das Center.
Tatsächlich hatten wir Erfolg. Eine junge Rangerin schlug uns ein paar Trails vor. Bei der Frage nach dem schönsten Trail, fiel ihr Urteil sofort auf den Heather Trail, weil dieser sehr weit hinauf führt und man einen herrlichen Blick über das gesamte Parkareal hat und man außerdem viele Wiesen und Blumen sehen kann.

Und man musste den Trail nicht komplett gehen. Wir wollten eigentlich auch keine 4 Stunden Wanderung machen, sondern hatten eher an 2 Stunden gedacht.
Mit dem Wohnmobil ging es dann bis auf ca. 1900 m hinauf, in Serpentinen schlängelte sich der Weg am Felsen entlang und die Straße war nicht einmal zur Seite gesichert. Mit teilweise 30-40 km/h mussten wir uns hinaufschieben. Heute war Sibylle am Steuer. Sie hatte sich die Fahrt sicher etwas anders vorgestellt, aber letztlich war alles ganz ungefährlich.
Wir sind dann bei noch etwas frischen Temperaturen um die 12 Grad gestartet. Der Ausblick auf die umliegenden Berge vom Startpunkt am Parkplatz war schon einmal sehr schön. Der Trail selber führte zu Anfang an Wiesen vorbei und in ein leicht bewaldetes Gebiet.

Es ging etwas hinunter und der Baumbestand wurde dichter, der Boden wechselte von losen Steinen
zu dichtem Wurzelwerk. Links und rechts des Weges waren die letzten Reste verblühter Sommerblumen zu sehen. Um uns herum war es ruhig und wir wurden uns bewußt, das British Columbia Bärengebiet ist. Sowohl Schwarzbären als auch Grizzlys können hier
herumlaufen. Entsprechende Warnschilder hängen bei jeder Wanderung und auch an den Straßen wird teilweise vor herumlaufenden Tieren gewarnt.

Sibylle war tapfer und ist weiter auf dem Trail gegangen, auch wenn wir zeitweise ganz allein unterwegs waren. Aber dann kamen auch andere Wanderer, sowohl hatten wir Gegenverkehr als auch Überholer. Nach einer schönen Wanderung durch bewaldetes Gebiet sind wir dann an einem Wildcampingplatz angekommen, in ca. 2100 m Höhe. Dies nutzten wir zur Umkehr. Unterwegs sahen wir keine Bären, dafür viele Vögel, ein Murmeltier und diverse Squirrels.

Nach knapp 2 Stunden und 9 km Wanderung waren wir dann wieder zurück am Wohnmobil und sind nach Kelowna gestartet.
Die Fahrt nach Kelowna führte uns durch leicht hügelige Landschaften, sehr schön und mit vielen Flüssen. Kelowna liegt im Okanagan Valley, welches in Kanada sehr bekannt ist für den Weinanbau.
Am frühen Nachmittag haben wir dann eine nette Pause direkt an einem See gemacht, dem Allison Lake. Später haben wir im Reiseführer gelesen, dass dieser See bei den Kanadiern in dieser Region sehr beliebt für Kurzausflüge ist. Man kann dort sehr schön schwimmen, Kanu fahren, Boot fahren oder mit dem Jetski unterwegs sein. Wir haben unsere Campingstühle rausgeholt und uns mit Blick auf den See neben unser Wohnmobil gesetzt. Das war herrlich und sehr erholsam und der Kaffee schmeckte nochmal so gut.
Inzwischen war es richtig warm geworden. Es mussten mindestens 25 Grad sein und dazu etwas stickig, so als ob ein Gewitter in der Luft lag. Am frühen Abend sind wir dann in Kelowna angekommen und haben unseren Campingplatz angesteuert. Leider hat Tyler, der Besitzer, unsere Reservierung vergessen und der Platz war ausgebucht. Wir mussten einen Platz unter den Bäumen nehmen, ohne festen Strom und Wasseranschluss, wie wir gebucht hatten. Und eine Feuerstelle gab es auch nicht. So gab es denn bei uns an diesem Abend Pasta Bolognese, was auch sehr lecker geschmeckt hat.

1 Kommentar

  • Helga Asteroth sagt:

    Hallo, es muß einem schon Herzklopfen bereiten, wenn man sich
    bewußt macht, daß plötzlich ein Bär den Weg kreuzen kann, ich hoffe
    Ihr habt die ganze Zeit laut gesungen!
    Liebe Grüße
    Helga