Tag 19: 15.11.2018, Lapa Lange Lodge

Nach einem leckeren Frühstück in entspannter Atmosphäre brechen wir vier auf zu einem sogenannten Bushmen Walk. Wir haben die Gelegenheit, mit den San in den Busch hinaus zu gehen und etwas von deren Lebensweise zu erfahren. Erwartet haben wir einen Guide von der Lodge, der uns etwas über deren Lebensweise erzählt. Doch als wir pünktlich um 9 Uhr bei der Rezeption sind, erwartet uns dort der Dolmetscher. Er nimmt sein Funkgerät zur Hand und wenige Minuten später kommen 5 authentisch nur mit einem Lendenschurz bekleidete San aus dem Busch hinter der Lodge.

Sie sprechen nur die Sprache der Klicklaute und wir verstehen sie nicht, aber dafür haben wir ja den Dolmetscher.
Es geht hinaus in den Busch und wir erfahren anhand der Spuren im Sand, das letzte Nacht Giraffen und ein Nashorn in der Nähe der Lodge waren.

Das Nashorn hat sich sogar in den Sand gelegt und wäre das Gatter offen gewesen, das Nashorn wäre über den Rasen vor unseren Zimmern entlang gelaufen.
Anschließend erfahren wir noch etwas über ein paar Heilpflanzen, die für die San sehr wichtig sind. Einige der Sträucher kennen wir schon, es sind aber auch neue dabei. Wir erfahren, was die San gegen Kopfschmerzen und Durchfall tun. Zu guter Letzt sehen wir, wie die San eine Vogelfalle bauen und wie sie auf die Jagd gehen.




Nach dem Buschmen Walk ziehen wir die Liegen am Wasserloch in den Schatten und ruhen uns etwas aus. Dann beschließen wir, uns um eine weitere Aktivität zu kümmern. Ich gehe zur Rezeption und buche diese für 11 Uhr. Eine halbe Stunde ruhen wir uns aus, dann geht es auch schon wieder weiter. Ein anderer Guide als vorhin holt uns von der Rezeption ab und geht mit uns zu einem Gehege hinter dem offiziellen Bereich. Wir passieren ein Tor und sehen auf der anderen Seite des Zauns einen Käfigbereich, der gerade sauber gemacht wird. Wir gehen an dem Käfig vorbei und betreten offenes, weit reichendes Buschland. Auch dieses Areal ist eingezäunt, aber die Abstände zum Zaun sind weit auseinander. Unser Guide führt uns in das Buschland. Seine scharfen Augen haben nach wenigen Minuten unser Ziel ausgemacht. Er steuert geradewegs auf einen Busch zu. Im Schatten dieses grünen Busches liegen 3 Geparden und dösen. Schon von weitem hören wir sie schnurren. Wir nähern uns diesen eleganzen Großkatzen und sind total aufgeregt. Wir dürfen sie streicheln und zaghaft strecken wir unsere Hände aus. Anke und Dieter haben da mehr zutrauen und kraulen die Katzen sofort am Kopf, das Schnurren wird immer lauter. Auch Sibylle und ich werden mutiger und streicheln diese wunderschönen Tiere.

Wir erfahren, dass es sich um 2 Schwestern und ihren Bruder handelt. Eines der weiblichen Tiere erholt sich gerade von einem Katzenschnupfen, ist aber auf dem Weg der Besserung.
Wir genießen die Zeit mit den Geparden und können nicht genug davon bekommen, diese wunderschönen Tiere zu berühren.




Aber nach einiger Zeit müssen wir zurück. Als wir uns wieder auf den Weg Richtung Tor machen, stehen die Katzen eine nach der anderen auf uns kommen uns hinterher. Eine Katze läuft an Dieter vorbei und es sind aus, als würde sie an seiner Seite gehen.

Doch dann nehmen die 3 Katzen wieder unter anderen Sträuchern Platz und fallen kurz darauf wieder in den Schlaf.
Nach der Begegnung mit den Geparden gehen wir wieder zu den Liegen am Wasserloch und schwelgen noch etwas in Erinnerung an dieses wunderschöne Erlebnis. Wir bestellen 4 Rock Shandy und schauen aufs Wasserloch. Nachdem die Rock Shandy ausgetrunken sind, wechseln wir den Platz und setzen uns auf die Terrasse der Lodge. Auch von dort hat man einen Blick auf das Wasserloch und kann das Treiben dort verfolgen.
Am Nachmittag brechen wir dann zum Sundowner Drive auf. Wir sind mit zwei Autos unterwegs. Im ersten Auto sitzt die komplette deutsche Reisegruppe mit 17 Personen, im zweiten, kleineren Auto sitzen wir zu 9. Mit uns vieren ist noch eine 3-köpfige, englischsprechende Familie im Auto, die unbedingt zusammensitzen müssen.
Kaum sind wir ins Gehege aufgebrochen, da sehen wir auch bereits die 3 Giraffen in einer Entfernung. Beide Fahrzeuge nähern sich vorsichtig den Giraffen, die aber etwas kamerascheu sind und eine nach der anderen davonzutraben beginnt.

Etwas weiter entfernt sind Zebras, die sich aber gut in den Büschen verstecken. Auch sie sind recht schüchtern und wir kriegen sie nur von Ferne vor die Linse.

Unser Fahrer lenkt den Jeep durch die buschige Steppe, er fährt einfach über die kleineren Sträucher hinweg.
Wir sehen ein paar Gnus in der Ferne und nähern uns, doch sofort beginnen sie davon zu rennen.

Da entdecken wir eine Familie von Straußen. Mindestens 11 kleine Straußenkinder sitzen zwischen den Büschen und folgen der davoneilenden Mama.

Unter dem Strauch, wo die Straußenmama gelegen hat, liegen noch mindestens 5 weitere Eier, die sie bis eben noch gewärmt hat.
Weiter geht es ins Gebüsch zurück. Langsam scheint die Sonne Richtung Horizont zu fallen. Wir fahren kreuz und quer und hoffen, die beiden wild lebenden Geparden zu sehen, doch sie verstecken sich zu gut. Aber dann bekommt unser Fahrer die Info, wo sich die Nashörner befinden. Wir steuern darauf zu, im Wettlauf mit der untergehenden Sonne. Und da sind sie, friedlich grasend ein paar Meter von den Autos entfernt.

Wir dürfen aussteigen und Fotos machen, während die Fahrer der beiden Autos alles für den Sundowner Drink vorbereiten.
Wir genießen die Zeit und unterhalten uns sehr nett mit dem deutschen Ehepaar, das noch in unserem Jeep sitzt. Die beiden sind mit einem kleinen Camper unterwegs und haben auf einer längeren Reise durch Namibia ihre Tochter besucht, die für eine Organisation arbeitet, die sich intensiv mit dem Mensch-Tier Konflikt in Afrika auseinandersetzt. Die Tochter hat viel mit den Geparden und Löwen zu tun gehabt, aber auch Elefanten und Krokodile gehörten in ihr Aufgabengebiet.
Als die Getränke alle sind und die Sonne untergegangen ist, geht es zurück zur Lodge.

Wir gehen zum Abendessen und sitzen anschließend noch mit dem deutschen Ehepaar zusammen und unterhalten uns sehr nett, bis das Restaurant schließt und alle Lichter ausgemacht werden. Das ist dann auch für uns der Zeitpunkt, ins Bett zu gehen. Morgen geht es nach Windhoek.

1 Kommentar

  • Helga Asteroth sagt:

    Hallo,
    das war ein interessanter Tag. Um das Erlebnis mit
    den Geparden beneide ich Euch. Daß viele Tiere sich
    davon machen wenn die Wagen näher kommen ist
    doch klar Das ist ja kein Zoo, wenn sie das auch
    kennen.
    Über den schönen Bericht und die Fotos habe ich
    mich gefreut.
    Helga